Dienstag, 30. September 2008

TAG 98 - TRAGISCHER ZWISCHENFALL

30.09.2008 - Aranyaprathet

Auf den heutigen Tag hätten wir beide gut und gerne verzichten können, denn während unserer Zugfahrt an die Grenze zu Kambodscha ist etwas sehr tragisches passiert.

Nach etwa der Hälfte der Fahrt hieltem wir an einem Bahnhof, als es plötzlich unruhig im Zug wurde. Mehr und mehr Leute wandten sich dem Bahnsteig zu um zu erkennen was dort vor sich ging. Auch wir haben kurz darauf versucht einen Blick auf das Geschehen zu erhaschen, doch außer ein paar Bahnpolizisten und einer immer größer werdenden Menschentraube konnte man nichts sehen. Wenig später habe ich den Waggon verlassen um mir ein besseres Bild von der Lage zu machen, denn mittlerweile hatten wir bestimmt schon 20 min dort gestanden. Als erstes konnte ich sehen wie eine Krankentrage in den Waggon hinter unserem gebracht wurde, das zweite was mir anschliessend ins Auge fiel, war ein riesiger Blutspritzer an der Seite des Wagens. Er ging von einem Fenster aus und ein wenig weiter hinten hingen kleine rote Stückchen am Wagen, was mich das Schlimmste befürchten lies. Ein Thailänder bestätigte meine Vermutungen: während der Fahrt hatte jemand den Kopf aus dem offenen gestreckt und was dann passiert ist könnt Ihr euch denken. Geschockt berichtete ich Antonia von dem was geschehen war und auch sie konnte nicht fassen, was in etwa 10 m Entfernung von uns gerade passiert war. Wenig später war auch schon die Presse vor Ort und filmte und fotografierte. All das war für uns irgendwie unfassbar.

Was mich jedoch am meisten wunderte, war die Tatsache, wie die Leute mit dieser Sache umgingen. Niemand hinderte die Menschen daran sich die Leiche des Opfers anzuschauen oder sogar zu fotografieren. Nachdem wir eine Stunde lang gehalten hatten, wollten wir nachsehen, warum die Leute immer noch am fotografieren waren. Unseren Entschluss haben wir 
ziemlich schnell bereut, denn die Leiche lag immer noch an Ort und Stelle, ein Anblick den eigentlich niemand von uns beiden haben wollte. Schlimm war für uns auch die Tatsache, dass niemand die Kinder daran gehindert hat, sich das alles anzuschauen, es konnte einfach jeder dorthin gehen und sogar Bilder machen. Einfach nur schrecklich.

Nach mehr als eineinhalb Stunden fuhren wir dann weiter. Wir wissen nicht ob man die Leiche überhaupt aus dem Zug entfernt hat, sie lag in einem kleinem Abteil, das eine Tür hatte. Nachdem was wir heute erlebt haben, wäre es den Thailändern wirklich zuzutrauen, dass sie sie 
einfach haben liegen lassen, man hat nichtmal das Blut an der Außenseite des Waggons entfernt.

Gegen halb 8 Uhr sind wir dann in Aranyaprathet angekommen und haben uns in ein Hotel fahren lassen, das wir uns im Reiseführer rausgesucht hatten. Wir waren dann noch etwas essen und sind dann direkt ins Bett. Damit wäre der traurigste Tag unserer Reise beschrieben. Morgen werden wir dann versuchen bis nach Siem Reap in Kambodscha zu kommen.

Bis denn!

Montag, 29. September 2008

TAG 97 - ALLTAG IN BANGKOK

29.09.2008 - Bangkok

Obwohl wir uns heute ein paar Sachen vorgenommen hatten, schafften wir es einfach nicht aus dem Bett zu kommen, wobei wir aber erneut relativ früh wachgeworden sind. Das hoert sich jetzt unlogisch an, aber wir haben uns halt irgendwie dann hin und her gewaelzt. Zum Frühstück gab es diesmal wieder Reste und anschliessend sind wir endlich auf die Khaosan. Unser erster Halt war das Internetcafé, da wir noch ein paar Dinge für den weiteren Reiseverlauf abklären musstem. Während ich dann noch am Blog arbeitete, ließ Antonia für uns zwei internationale Studentenausweise machen, natürlich illegal. Keine Ahnung in sie so gut gefälscht sind, dass es funktioniert, gekostet haben sie jedenfalls 4 €.

Anschliessend sind wir endlich mal wieder Patthai essen gegangen und es war so unendlich gut! Ich hätte noch gedacht, dass mir das so gefehlt hat. Kurz darauf konnte ich dann endlich meine CDs kaufen, jetzt hatte in nur noch das Problem wie ich sie auf den MP3-Player bekomme. Nach einer Stunde hatte ich ein Internetcafé gefunden, dessen Computer auch CD-Laufwerke haben und konnte die Musik kopieren.

Ansonsten gibt es eigentlich nichts zu berichten, außer dass es morgen endlich weiter geht in Richtung Kambodscha. Wir wollen mit dem Zug fahren und werden morgen Abend noch an der Grenze übernachten bevor es dann am Tag darauf nach Siem Reap in Kambodscha geht.

Ciao!

Sonntag, 28. September 2008

TAG 96 - WIEDER ALLEIN

28.09.2008 - Bangkok

Heute haben wir es wieder ruhig angehen lässen. Zuerst mal haben wir versucht auszuschlafen, was uns leider nicht gelungen ist, da wir bereits um acht Uhr aufgewacht sind. Es wird wohl doch noch ein paar Tage dauern, bis wir uns wieder unseren gewohnten Rhythmus angeignet habe. Gefrühstückt haben wir im Guesthous (ist ja schließlich inklusive) und anschliessed sind wir in die Sukhumvit gefahren, da ich Antonia unbedingt das deutsche Restaurant zeigen wollte, in dem ich mit Gerhard gestern bereits gegessen hatte. Antonia würde natürlich direkt schwach und hat sich über das Jägerschnitzel hergemacht, dass ich bereitsgestern gegessen hätte. Ich hab mich diesmal hingegen mit einer Rinderroulade zufriedengegeben zu der es Rotkraut gab, das fast so gut wie das meiner Mutter schmeckte.

Nachdem wir uns die Bäuche vollgeschlagen hatten, sind wir noch ein wenig durch die Sukhumvit spaziert und ich hab mir einen neuen MP3-Player gekauft. Das Einzige was mir nun noch fehlt ist die Musik dazu, aber das lässt sich noch ändern, auf der Khaosan gibt es schließlich
zahlreiche CD-Stände. Als wir aus dem Shoppingcenter kamen, hat es wie aus Eimern geschüttet und es an nicht danach aus als würde es so schnell aufhören. Wir habene trockene Variante des Heimwegs genommen, d.h. wir sind durch die Skytrain-Anbindung zur nächstgelegenen Bahnstation gegangen um von dort aus zur nächsten U-Bahnstation zu fahren. Hier konnten wir trockenen bis zum Hauptbahnhof fahren wo wir dann in gewohnter Weise auf den 49er Bus warteten. Heute wären wir aber irgendwie ungeduldig und da es außerdem immer noch regnete (seit mehr als einer Stunde schon), entschieden wir uns ein Taxi zu nehmen. Wie der Zufall es wollte, kam uns eine Minute später ein 49er Bus entgegen, zu allem Überfluss war es auch noch einer der kostenlosen Busse, die es momentan in Bangkok gibt, was will man machen.

Wir wollten eigentlich nur kurz im Guesthouse bleiben, uns frisch machen und gleich weiter auf die Khaosan um noch ein paar Sachen zu erledigen, doch weil es immer noch regnete und wir auch irgendwie zu faul waren, haben wirs sein lassen und stattdessen ferngesehen. Unser Abendessen bestand aus Minisalamis und Brot, das uns Antonias Eltern dagelassen hatten und so mussten wir nichtmal zur Nahrungsbeschaffung das Zimmer verlassen.

Morgen werden wir dann noch einen Tag in Bangkok haben um letzte Erledigungen vor unserer Weiterreise nach Kambodscha zu machen und um meinen MP3-Player zu füttern.

Gute Nacht, bis denn!

Donnerstag, 25. September 2008

TAG 93 - 3 MONATE UNTERWEGS

25.09.2008 - Kunming

Heute hatten wir noch einen Tag in Kunming und der sollte natuerlich auch genutzt werden. Nach dem Fruehstueck sind wir durch die City zu einem Park gelaufen in dem es einen See gibt und der recht schoen angelegt ist. Nach kurzer Zeit schon hatten uns die Tretboote in ihren Bann gezogen und als wir dann noch ein Elektroboot fuer 6 Personen sahen, war es um uns geschehen. Wir schipperten rund eine Stunde auf der Seenlandschaft des Parks umher und Gerhard oeffnete am Tisch auf achtern sogar noch eine Flasche Wein. Nachdem wir wieder festen Boden unter den Fuessen hatten, sind wir weiter zu einem Tempel gegangen und haben uns den noch angeschaut. Das lustige an dem Tempel war, dass es dort eine Pagode gab, die ringsum von Wasser umgeben war in dem es von Schildkroeten und Fischen nur so wimmelte. Es gab dann auch noch riesige Kroeten, so grosse hatte noch keiner von uns gesehen.

Anschliessend trennten sich die Wege von den anderen und Antonia und mir, denn wir wollten noch shoppen und das Blog brauchte noch ein wenig pflege. Abends waren wir dann aber alle zusammen Essen, es war schliesslich unser letzter Tag. Wir assen in einem Steakhouse und nebenbei konnten wir noch den Start der Chinesischen Weltraummission anschauen. Der Tag war nicht so vollgepackt wie sonst und das tat nach den letzten 3 Wochen mal ganz gut. Ansonsten gibts nicht viel zu berichten, vielleicht aber noch ein paar Worte zur Dauer unserer Reise. Vor 3 Monaten haben wir jetzt Deutschland verlassen und uns nach Asien begeben, vieles war wunderschoen und unbeschreiblich, einige wenige Dinge waren net so toll, auf jeden Fall moechte ich jetzt schon die Zeit die wir hier hatten nicht missen. Klar, ich vermisse meine Familie und all meine Freunde zuhause sehr, ihr fehlt mir alle total und ich finde es so schade, dass keiner uns besuchen kommt bzw. besuchen kommen kann. Ich will euch an dieser Stelle gerne nochmal dazu aufrufen, wenn ihr uns besuchen kommen moechtet, wuerden wir uns sehr freuen. Naja, ich weiss es ist ein bisschen weit weg, aber vielleicht hat ja jemand von euch Lust nach Vietnam, Sri Lanka, Indien oder Nepal zu kommen, oder einfach zu UNS zu kommen, wenn euch das Land egal ist.

In diesem Sinne, viele Gruesse an euch alle und vielleicht bis bald!

P.S.: Ne gute Flugsuche gibts hier! ;)

Mittwoch, 24. September 2008

TAG 92 - ZURUECK IN KUNMING

24.09.2008 - Kunming


Heute gings wieder zurueck nach Kunming. Von Shangri-la aus sind wir mit China Eastern ca. 45 min nach Kunming geflogen. Der Flug war angenehm mit einer Boeing 737 und war schneller vorbei als er begonnen hatte. Einzig und alleine bei der Sicherheitskontrolle hatten wir Probeme, denn Gerhard hatte 100 ml Rotwein abgefuellt und im Handgepaeck, doch in China gelten die Regeln fuer Fluessigkeiten wohl nicht, hier darf man nichts ausser Medikamenten mitnehmen. Gerhard hatte das Problem aber binnen weniger Sekunden geloest und das Behaeltnis leergetrunken. In Kunming sind wir dann wieder ins Hump Hostel gezogen, wo ich mich direkt nach dem Wohlbefinden unseres Lieblingskaetzchens erkundigt habe. Bei unserem letzten Aufenthalt hier, war mit aufgefallen, dass eines der beiden Augen der Katze irgendwie verschlossen war, da es anscheinend stark gestraent und die Traenenfluessigkeit nun getroknet war. Ich hab es dem Katzchen dann wieder aufgemacht, auch wenn es ihr ein wenig weh getan hat, aber es konnte so wieder sehen, ansonsten haette sich wohl nie jemand darum gekuemmer. Zu unserer Erleichterung war es jetzt immer noch geoeffnetoffen, worueber wir uns alle sehr gefreut haben. Wir werden den beiden Babys und ihrer Mutter dann auch noch ein wenig Futter kaufen und ihnen hinstellen, sie sehen alle ein bisschen ausgemagert aus und sind nicht wirklich gewachsen in der Zeit wo wir nicht da waren.

Ansonsten steht fuer heute nicht mehr viel auf dem Plan, ein paar Bilder hochladen, was essen und vielleicht noch Shopping in der City. Morgen wollen wir dann noch kurz in einen Park und zu einem Tempel, aber viel mehr wollen wir nicht mehr machen bevor wir dann weiter nach Bangkok fliegen.

Machts gut!

Dienstag, 23. September 2008

TAG 91 - ERKAELTET

23.09.2008 - Shangri-la

Heute haben wir eigentlich nicht besonders viel gemacht. Antonia und ich haben ausgeschlafen, waehrend die anderen Vier noch ein paar Besichtigungen gemacht haben. Ich wollte eigentlich nur meine Erkaeltung auskurieren und Antonia leistete mit ein wenig Gesellschaft. Gefruehstueckt bzw. zu Mittag gegessen haben wir auf der Sonnenterasse der Google Bar, was die mit Google zu tun haben sollte ist mir immer noch schleierhaft. Nachmittags habe ich mich dann noch ein wenig mit dem Blog beschaeftigt, bevor wir dann wieder alle zusammen zwei Tempel im Dorf besichtigt haben. Der eine der beiden hatte eine riesige goldene Gebetsmuehle, die man vom ganzen Ort aus sehen konnte und sogar drehen konnte. Anschliessend sind wir dann noch in die Gailery Bar ("E geilerie Bar gebbts net!"), die einem Kuenstler gehoert und wunderschoen eingerichtet ist. Schaut mal im Bilderalbum "China" dort hab ich mal die Auswahl der Bar festgehalten.

Ansonsten haben wir heute nemmehr viel gemacht, wie gesagt ich war heut noch ein wenig angeschlagen, hoffe mal das es die Tage besser wird. Morgen fliegen wir mittags dann zurueck nach Kunming und dann neigt sich unser kleiner Ausflug nach China schon dem Ende zu.

Also bis denn!

Montag, 22. September 2008

TAG 90 - DIE BESTEN BILDER MEINES LEBENS

22.09.2008 - Shangri-la

Heute hatten wir wieder einen Minibus gemietet, der uns durch die Gegend fahren sollte. Wir hatten drei Ziele: ein Tempel, heisse Quellen und eine Klosteranlage. Bevor wir jedoch losfuhren, hatte ich ernste Bedenken mitzufahren, da ich mir bereits nach einer Nacht in Shangri-la eine Erkaeltung eingefangen hatte. Auf jeden Fall ging es mir nicht besonders gut und auch die Hoehe spielte da so ihre Rolle. Eigentlich wollte ich nicht mitfahren, aber ich hab mir dann gedacht, dass mir vielleicht die heissen Quellen ein wenig helfen koennten. Auf dem Weg zum ersten Halt habe ich meine Entscheidung aber schon bereut. Ich sass hinten im Bus und irgendwie bekam mir das alles nicht besonders, sodass ich mich nach 20 min Fahrt hundselend fuehlte und wieder zurueck wollte. Wir haben dann angehalten, ich bin dann an die frische Luft und alle haben sich dann total um mich gesorgt. Gerhard hat sogar seinen Beifahrerplatz aufgegeben um mich dort sitzen zu lassen und ich fuehlte mich nach dem Stopp auch ein wenig besser. Wir haben dann den Tempel besucht und mussten noch ein paar Meter den Berg hochlaufen, sodass wir im Endeffekt 3360 m erreichten (mein persoenlicher Hoehenrekord) und auf einmal fuehlte ich mich wie ausgewechselt. Die Erkaeltung war nemmehr so schlimm und auch sonst fuehlte ich mich topfit.

Endlich konnte ich auch das Drumherum richtig geniessen. Der Huegel auf dem der kleine Tempel liegt, ist durch und durch mit tibetischen Gebetsfahnen verziert, die in leuchtenden Farben im Wind wehen. Es war ein wunderschoener Anblick, auch wenn der Tempel selbst nichts besonderes war, naja vielleicht war er besonders, weil er mal nicht pompoes und riesig war. Anschliessend sind wir dann weiter zu den heissen Quellen gefahren, wo wir zuerst zu Mittag assen bevor wir uns ins Wasser wagten. Nicht alle von uns wollten in das doch ziemlich warme Wasser, weil es ihnen zu heiss war. Antonia, Gerhard und ich sind ganz rein und wenn man mal von der gruenen Faerbung absieht war es ganz schoen. Gott sei Dank hattem wir die Teva-Sandalen angezogen, denn am Grund des Beckens war dann doch hier und da ein wenig Schmaddel, wie man auf Saarlaendisch so schoen sagt. Die Quellen haben ganz gut getan, allzu lange sind wir dann aber doch nicht geblieben. Es ging dann wieder zurueck nach Shangri-la, wobei wir zu einem Kloster fuhren, dass ziemlich nahe am Ort liegt und riesig ist. Auch hier machte sich wieder der tibetische Einfluss bemerkbar, was man anhand der Architektur und der Moenchskutten sehen konnte (dunkelrot statt orange). Da der Himmel strahlend blau war kam der Polfilter meinder Kamera (macht blauen Himmel noch blauer *gg*) nun richtig zur Geltung. Auch die Motive passten einfach und ich gehe fast so weit zu sagen, dass ich die besten Bilder der Reise, wenn nicht sogar meines Lebens, hier machte. Nachdem wir den Tempel besichtigt hatten, fuhren wir zurueck zum Guesthouse und liessen den Abend ruhig zu Ende gehen.

Es war ein sehr schoener Tag heute, auch wenn ich mich nicht immer ganz wohl gefuehlt habe aufgrund meiner Erkaeltung. Morgen haben wir dann eigentlich nicht mehr viel vor, vielleicht noch ein bis zwei Tempel im Dorf besuchen und packen, denn uebermorgen gehts schon wieder nach Kunming.

Also bis dann, man liest sich!

Sonntag, 21. September 2008

TAG 89 - DER ORT DER TAUSEND NAMEN

21.09.2008 - Shangri-La

Heute Morgen haben wir auf ein umfangreiches Fruehstueck verzichtet und uns stattdessen ueber unsere Vorraete an Brot und Dosenwurst hergemacht um uns dann anschliessend an den Busbahnhof fahren zu lassen. Um 10 vor 9 Uhr gings dann los in Richtung Shangri-la bzw. Zhongdian bzw. Diquin oder wie ich zu sagen pflege: der Ort der tausend Namen. Dies wurde uns schnell bei der Suche nach dem Flughafen bewusst, da wir von hier aus nach Kunming zurueckfliegen werden. Wir hatten so unsere Probleme bei der Flugsuche. Naja, jedenfalls war die Fahrt nach Shangri-la einfach nur traumhaft. Wir hatten einen richtig guten, neuen und geraumigen Bus doch das weit wichtigere Highlight war die Fahrt selbst. Die Strasse fuehrte zu allererst am Jangtse vorbei und anschliessend durch die Tiger Leaping Gorge. Diese Schlucht ist ein bekanntes Trekkingrevier und laedt Extremsportler zum Raften ein. Viel wichtiger aus unserer Sicht war jedoch die traumhafte Aussicht, die sich uns von der Straße aus auf die Schlucht mit ihren schroffen Felswänden und zahlreichen Staudämmen bot. Langsam aber sicher arbeiteten wir uns auch in Richtung 3200 m Hoehe vor. Die Natur veraenderte sich auch ein wenig, statt Bergen mit dichbten Waelderm sahen wir nun tundraartige Ebenen. Die Architektur veraenderte sich in Richtung der typischen tibetischen Bauweise.

Nach etwa 4 Stunden Fahrt kamen wir am Busterminal von Shangri-la an. Unser Guesthouse hatten wir mal wieder ueber Hostelworld gebucht und daher machten wir uns direkt auf die Suche nach einem Taxi in die Altstadt. Da die Taxis nicht gross genug sind fuer 6 Personen mit den grossen Rucksaecken, mussten wir und aufsplitten. Antonia, Gina und ich fuhren zuerst und die anderen kamen nach. Waehrend wir dann auf die anderen warteten, machte sich Antonia schonmal ohne Gepaeck auf die Suche nach dem "Ge Sang Garden Inn", so der Name unserer Unterkunft. Als Rosel, Gerhard und Conny dann ankamen, war Antonia noch unterwegs und so entschieden sich Rosel und Conny ihrerseits in einem Internationalen Youth Hostel nach dem Weg zu fragen. Fuenf Minuten spaeter waren die beiden wieder da und wussten den Weg, wohingegen Antonia immer noch nicht zurueck war. Wir warteten und warteten, doch Antonia war nirgends zu sehen. Nach 20 Minuten machten wir uns langsam sorgen, doch irgendwann kam sie am Ende der Strasse mit zwei anderen Touristen angelaufen, doch dann blieb sie wieder stehen und redete wieder mit anderen und wir wurden langsam ungeduldig. Als sie dann endlich wieder zu uns stiess, erzaehlte sie uns, dass sie das Guesthouse nicht gefunden hatte. Naja, wenigstens wussten es die anderen und so konnten wir uns endlich auf die Socken machen.

Nach dem Bezug unserer Zimmer (auch der verzoegerte sich, da bei der Buchung etwas schiefgegangen war) machten wir uns auf die Suche nach Futter, wir hatten ja den ganzen Tag noch nichts richtiges gegessen. Anschliessend waren die Duschen ein gutbesuchter Ort, bis wir dann abends nochmal in die Stadt sind um uns einen Tanz auf dem Dorfplatz anzusehen. Jeden Abend um 19 Uhr trifft sich dort die Dorfgemeinschaft um unter einer chinesischen Flagge zu asiatischen Klaengen zu tanzen. All das sieht sehr beeindruckend aus, da viele aeltere Einwohner in ihren Trachten erscheinen und sich alle in einem grossen Kreis aufstellen. Einige Touristen haben dann auch versucht den Schrittfolgen und Bewegungen zu folgen, mit mehr oder weniger ansehnlichen Ergebnissen (ich habs lieber ganz gelassen!).

Ich weiss grad gar nemmehr wo wir abends gegessen haben, oder ob wir ueberhaupt gegessen haben. Hmmm... gute Frage, naja passiert ist auf jeden Fall nichts mehr. Einzig und allein bleibt zu sagen, dass es hier ganz anders ist, wie in den Staedten zuvor. Es ist tatsaechlich etwas kaelter und man merkt beim Treppensteigen schon, dass auf 3200 m die Luft ein bisschen duenner ist. Die Leute sind hier auch total anders, freundlicher und sie gehen eher auf einen zu als vorher. Die anderen (die ja schon in Tibet waren) haben alle gesagt, dass es daran liegt, dass wir hier schon knapp an der Grenze zu Tibet sind und der Einfluss von Tibet sich hier bemerkbar macht. In jedem Fall gefaellt es mir hier besser als in Lijiang, denn es zieht nicht so viele Touristen hierher.

Bis denn!

Samstag, 20. September 2008

TAG 88 - THE VILLAGE

20.09.2008 - Lijiang

Also heute nix mit Berg, fahren wir lieber in ein abgelegenes Dorf. Was soll schon dagegen sprechen? Naja, vielleicht die mehr als einstuendige Fahrt (fur 30 km) durch Serpentinen auf einer beschissenen Strasse? Nein, ist doch alles net so schlimm! Vielleicht die voellige Einoede und die Tatsache, dass es in dem Dorf gar nichts gibt? Ach quatsch, dass ist doch das was wir suchen! Ok, ich versuche es einmal objektiv zu sehen und lasse die Ironie mal beiseite. Die Fahrt in das Dorf war einfach nur unmoeglich. Die Strasse war in einem katasttrophalen Zustand und eigentlich nur mit Allradfahrzeugen zu befahren (nicht mit einem Mini-Van). Es war einmal sogar so schlammig, dass wir stecken blieben und Antonias Vater das Steuer uebernehmen musste. Auch wenn die Aussicht teilweise recht schoen war, so haette ich doch lieber auf die Aussicht verzichtet um nicht so nahe am Abgrund zu fahren. Auch wenn die anderen es nicht so eng gesehen haben, ich fand es schrecklich und ich bin der Meinung , dass man nicht alles machen muss.

Als wir dann endlich im Dorf angekommen waren, suchte ich erstmal Abstand um mich wieder zu beruhigen. Anschliessend sind wir durch den Ort (wenn man es ueberhaupt so nennen kann) gelaufen und haben uns umgesehen. Es sah aus, als wuerde das Dorf in einem Vulkankrater, in dem sich noch ein See befindet, liegen. Die Landschaft drumherum war ganz schoen, aber im Dorf war tote Hose und die Leute  waren auch nicht netter. Wir haben letzten Endes doch noch etwas gefunden, wo man etwas Essen und Trinken konnte und gescheckt hat es auch sehr gut. Wir konnten dann noch miterleben, wie ein Schaaf geschlachtet und gehaeutet wurde. Bei uns kennt man das ja nicht mehr und auch wenn es vielleicht minimal ecklig war, so war es doch aeusserst interessant.

Wir haben danach nicht mehr viel Zeit dort verbracht und haben nach etwa zweieinhalb Stunden den Rueckweg angetreten. Die Fahrt war erneut nicht der Brueller, doch diesmal wusste ich ja was auf mich zukommt. In Zukunft werde ich sowas wohl vorher abklaeren, denn auch wenn ich gerne reise, es gibt gewisse Dinge die dann doch gegen solche Unternehmungen sprechen, fuer mich zumindest.

Morgen reisen wir dann nach Shangri-la mit einem grossen Bus. Ich bin mal gespannt wie es dort sein wird, denn im Reisefuehrer ist von niedrigen Temperaturen (Schnee ab Oktober) und 3200 m Hoehe die Rede. 

Bis bald!

Freitag, 19. September 2008

TAG 87 - ZU VIELE CHINESEN

19.09.2008 - Lijiang

Nach dem Schock mit dem Billard gestern abend, bin ich heute morgen mit einem unwohlen Gefuehl aufgestanden. Als ich runter zum Tisch ging, waren der Hausherr und ein Gehilfe bereits dabei den Tisch zu reparieren. Ich hab mich nochmals bei ihm entschuldigt, doch er meinte einfach nur, dass ich mir keine Sorgen machen muessen und alles ok sei. Wir sind dann zusammen fruehstuecken und mussten uns erstmal wieder durch die Menschenmassen zwaengen. Es sind einfach zu viele Chinesen unterwegs, aber das ist ja nichts neues. Gefruehstueckt haben wir dann bei Sakura Coffee (das Logo war mal wieder Starbucks entliehen). Anschliessend sind wir dann zum Black Dragon Park gegangen. Von dort aus hat mein eine schoene Aussicht auf den Jade Dragon Snow Mountain, einen 5600 m hohen Berg, der immer mit Schnee bedeckt ist und dessen Gletscher man bei schoenem Wetter sehen kann. Leider war das Wetter uns nicht hold, sodass ich doch etwas enttaeuscht war. Wenigstens werden wir den Berg morgen mit der Seilbahn auf 4500 m Hoehe "besteigen", ich freue mich schon richtig.

Nach dem Park haben wir uns dann aufgesplittet. Antonia und ich hatten keine Lust mehr mit den anderen noch in ein Kloster zu fahren, ausserdem wollten wir noch unsere Fluege fuer Indien im Dezember klar machen. Wir sind zuerst noch kurz durch die "Neustadt" von Lijiang spaziert und sind dann zurueck zum Guesthouse. Da wir die Menschenmassen meiden wollten, haben wir eine kleine Seitengasse genommen und uns prompt verlaufen. Wir sind dann an einem groesseren Platz rausgekommen an dem auch das Mu Mansion liegt. Der Mu Clan war irgendwie ziemlich bedeutend fuer Lijiang und weil das Gebaeude von aussen beeindruckend aussah, sind wir rein. Wir haben es nicht bereut, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Gebaeuden, die wir besichtigt haben, gab es hier auch noch die alten Moebel und man konnte sich ziemlich gut vorstellen wie die Leute damals gelebt haben. Die Anlage an sich war auch ziemlich gross und wir haben gut eineinhalb Stunden mit der Besichtigung verbracht. Anschliessend haben wir dann nach dem Weg zu unserem Hostel gefragt und sind dann endlich zurueckgekommen und wurden positiv ueberrascht.

Zu unser beider Erstaunen war der Billardtisch repariert. Die Platte des Tisches ist dreigeteilt und die beiden Herren hatten nur das kaputte Teil ausgewechselt. Jetzt musste das ganze zwar wieder trocknen, da der Spalt zwischen den Platten verspachtelt werden musste, aber er war wieder in Ordnung. Wie ein Mahnmal hatten sie jedoch die zerbrochene Platte an einer Wand neben dem Tisch angelehnt. Ich wollte eh kein Billard mehr spielen, doch was mich immer noch erstaunt, ist die Tatsache, dass es dem Typ scheinbar nichts ausgemacht hatte. Wer weiss, vielleicht bekommen wir die Rechnung fuer die Platte erst beim Auschecken. Wir haben uns dann relativ schnell daran gemacht, die Fluege im Internet zu buchen. Wir wollten zuerst bei Tiger Airways einen Flug von Singapur nach Chennai in Indien buchen und danach einen Flug von Chennai nach Colombo in Sri Lanka und wieder zurueck bei Air India Express. Den ersten Flug konnten wir auch ohne Probleme buchen, doch der Zweite wollte nicht so wie wir. Immer wenn wir an den Punkt bei der Onlinebuchung gelangten, an dem man die Kreditkartendaten angeben mussten, stuerzte das Buchungssystem von Air India ab. Es war einfach wie verhext, denn eigentlich wollten wir schon den Flug von Singapur aus bei Air India Express buchen, aber da stuerzte das System schon viel frueher ab. Wir haben fast 4 Stunden am Computer verbracht und ich hatte unsere Daten schon mehr als 20 mal neu eingegeben, bis ich auf einmal durch Zufall etwas anderes geklickt hatte und es weiterging. Endlich kamen wir zum Eingabefenster fuer die Kreditkartendaten und konnten den Flug buchen. Kurze Zeit spaeter erhielten wir dann auch unser E-Ticket und alles war wieder im Lot. Die anderen waren zwischenzeitlich vom Kloster zurueckgekehrt und schon zum Essen vorgegangen, wir hatten uns wieder im Sakura Coffee verabredet. Als wir dort ankamen, war der Laden wie verwandelt. Die gemuetlichen Atmosphaere vom Morgen war knallender Disko-Mucke gewichen und dutzende Chinesen feierten bis ihnen die Koepfe platzten. Uns war sofort klar, dass die andern wohl nicht hier geblieben sind und machten uns auf die Suche nach ihnen. Selbst per Handy haben wir es versucht, doch wir haben sie nicht gefunden. 

Auf dem Weg zurueck hat Antonia dann zufaellig entdeckt, dass Rosel, Conny und Gerhard (Gina war im Guesthouse geblieben) in einem Restaurant sassen und wir haben uns dann zu ihnen gesellt. Gerhard bekam gerade eine Massage verpasst und Antonia und ich liessen es uns nicht nehmen dieses Angebot auch wahrzunehmen. Der Masseur hat sich jeweils eine Viertelstunde um unseren Nackenbereich gekuemmert und meiner hatte es nach dem stundenlangen PC-Gehocke bitter noetig. 

Mehr ist dann heute auch nicht passiert... war ein ziemlich nerviger Nachmittag mit diesem bloeden Buchungssystem, ausserdem haben sich die anderen gegen den Besuch des Berges entschieden, da sie gehoert haben, dass es dort wieder von Chinesen nur so wimmeln soll. Stattdessen fahren wir in ein Dorf in den Bergen, das voellig untouristisch sein soll. Was es dort ausser Dorf geben soll, weiss ich nicht, mal abwarten, vielleicht bleibe ich auch einfach daheim.

Man liest sich!

Donnerstag, 18. September 2008

Tag 86 - TOURIST HEAVEN UND DIE MARMORPLATTE

18.09.2008 - Lijiang

Dave und seine chinesische Partnerin haben uns heute morgen verabschiedet, als wir von einem "Taxifahrer" jeweils zu dritt in einem wirklich viel zu kleinen Matchbox-Auto zum Bus gebracht wurden. Leider konnten wir nicht laenger hier bleiben, es war wunderschoen und das Guesthouse war einfach eine Klasse fuer sich und ich glaube kaum, dass wir wieder so eine Fuelle an Leistungen irgendwo finden werden. Als wir die Fahrt im Spielzeugauto hinter uns hatten, mussten wir noch etwa 30 min warten, bis der Bus kam. Die Fahrt dauerte etwa 4 Stunden und fuehrte uns durch wunderschoene Berge und einige hohe Paesse. Gegen Mittag kamen wir dann an der Busstation von Lijiang an und Antonia und ich liessen die anderen zurueck um in der Altstadt nach einer Unterkunft zu suchen. Wir schnappten uns direkt ein Taxi und wurden wenig spaeter am Eingang zur Stadt herausgelassen. Da wir sehr hungrig waren, versorgten wir uns bei KFC mit Chicken Nuggets und einer Portion Pommes (HERRLICH!!!). 

Nach dieser Staerkung mussten wir uns erstmal in den verwinkelten und verwirrenden Strassen von Lijiang zurechtfinden. Wir hatten bereits zwei Guesthouses in Betracht gezogen und wollten uns diese anschauen, doch erstmal mussten wir diese auch finden. Auf dem Weg zu unserer ersten Wahl sind wir an unzaehligen weiteren Unterkuenften vorbeigekommen, doch keine war vom Preis oder von der Ausstattung her besonders anregend. Die Suche wurde weiterhin durch die Massen von chinesischen Touristen, die sich durch die engen Strassen zwaengten, erschwert. Lijiang ist einfach nur grausam, in der Altstadt gibt es nur Restaurant und Geschaefte und jedes fuente Geschaeft verkauft das Gleiche, dazwischen hunderte von Chinesen mit laecherlichen Cowboyhueten und ihren Guides, die fahnenschwaenkend vorneher laufen. Als wir dann letztendlich das Guesthouse erreicht hatten, waren wir enttaeuscht, denn die Bewertungen bei Hostelworld waren eigentlich ganz gut, doch die Zimmer waren ein wenig heruntergekommen und die Baeder waren muffig. Ich finde es schon erstaunlich, wie sich unser Blick fuer die Dinge geaendert hat, sei Antonias Eltern da sind, vorher haette uns das alles nicht gestoert. Wir haben dann gegenueber noch ein anderes Guesthouse gefunden, das Shelter Inn. Die Zimmer waren schoen und auch die Baeder waren nicht schimmelig oder so, ausserdem gab es Internet und einen Billardtisch. Wir wollten uns aber noch nicht festlegen, da das Guesthouse relativ weit ausserhalb lag und so sind wir zuerst noch zum zweiten Guesthouse gewandert, dass wir uns vorher rausgesucht hatten.

Das Panba Guesthouse lag leider in der komplett anderen Richtung und obwohl wir einen Flyer vom Guesthouse hatten, auf dem es eine kleine Karte gab, haben wir es einfach nicht gefunden. Die Einheimischen, die wir gefragt haben, zeigten immer nur weiter in irgendeine Richtung, doch wir fanden es einfach nicht. Ploetzlich sprach uns ein australische Paar an, dass wir bereits in Kunming im Hump kennengelernt hatten. Sie selbst wohnten im Panba und so mussten wir ihnen einfach nur folgen. Leider war auch der Besuch hier eher ernuechternd. Es waren nur noch 3 Zimmer frei und eines davon hatte kein Fenster im Bad, welches dementsprechend muffig roch, ich nenne es nur noch den "Kissen in Laos Vegas"-Geruch, einfach nur schrecklich. Da ich persoenlich diesen Geruch niemandem zumuten wollte, war meine Entscheidung bereits fuer das Shelter Inn gefallen. Mittlerweile waren wir schon ewig auf der Suche nach Unterkuenften und die anderen ruften uns schon aufs Handy an, wo wir denn bleiben wuerden. Wir haben uns dann ein Taxi zurueck geholt und ihnen die Situation geschildert. Das Panda waere zwar auch super gewesen, doch der Geruch gab den Ausschlag und so sind wir dann mit Sack und Pack ins Shelter Inn gezogen.

Der Rest des Tages hatte eigentlich nicht mehr allzu viel zu bieten. Wir waren essen, mehr schlecht als recht und ziemlich teuer und bei Einbruch der Dunkelheit haben wir von einer hoeher gelegenen Pagode aus, den Blick ueber die Stadt genossen. Das eigentliche Highlight sollte jedoch nocht folgen. Als wir Abends wieder in unser Guesthouse zurueckgekehrt waren (uebrigens kostete ein Doppelzimmer nur 100 Yuan, also knapp 10 Euro, bei der Austattung ein Spottpreis!), wollten Gerhard und ich Billard spielen. Da es nur Snooker-Kugeln gab, entschieden wir uns dazu das gleiche Spiel wie in Dali zu spielen "Killer". Da wir nur zu zweit waren, erhoehten wir die Anzahl der Leben auf 7 und legten los. Das erste Spiel ging an Gerhard und beim Zweiten war noch alles offen, als ich an der Reihe war und nicht an die Kugel herankam. Da es kein Hilfsqueue gab, musste ich mich auf der kurzen Seite des Tisches abstuetzen, doch dem Tisch tat das nicht besonders gut. Unter einem Krachen gab die Seite nach und ich dachte zuerst, dass die Bande gebrochen sei, doch es stellte sich schnell heraus, dass die Platte selbst gebrochen war. Ich war natuerlich geschockt und das Spiel war natuerlich beendet. Der Hausherr blieb ueberraschend ruhig und wir werden sehen, was morgen nun passieren wird. Normalerweise passiert sowas bei einem Billardtisch nie, Gerhards Tisch hat mich schon ausgehalten und unzaehlige andere Billardtische in Kneipen auch. Hier erkennt man mal wieder wie gut die Chinesen andere Dinge kopieren und dabei immer wieder die Qualitaet des Ausgangsproduktes nicht erreichen.

Ich hoffe es wird nicht allzu teuer und ich kann die Reise fortsetzen... vielleicht muss ich die Haftpflicht in Deutschland bemuehen... wer weiss, auf jeden Fall war es peinlich und wieder mal ein Unglueck, als waeren die letzten Tage mit Uebelkeit und iPod-Verlust noch nicht schlimm genug gewesen.

Wir sehen uns morgen!

Mittwoch, 17. September 2008

TAG 85 - AUFGERAFFT

17.09.2008 - Dali

Nachdem ich gestern dreimal die Arschkarte gezogen hatte (iPod weg, Kabel weg, Marmelade ausgelaufen!), sollte es heute vorerst nicht besser werden. Heute morgen musste ich mich erstmal uebergeben, der Tag konnte also nicht besser anfangen! Die Suche nach dem Grund war auch nicht erfolgreicher. Ich hatte gestern abend zwar drei Bier und zwei kleine Pflaumenschnaepse mit Dave getrunken, aber das konnte ja nicht der Grund sein. Ich denke es das einfach alles zusammengekommen ist. Ein bisschen Alkohol und das Essen hier, ausserdem muss ich gestehen, dass ich gestern abend ein paar Blaetter Salat gegessen habe (jaja, ich weiss ich lerne es nicht!). Auf jeden Fall bin ich dann erstmal im Bett geblieben. Die anderen wollten sich die Tempelanlage anschauen und anschliessend noch eine Tour ueber den See machen. Ich hab mich aus allem erstmal vornehm rausgehalten und mich wieder ins Bett verzogen, da es mir wirklich hundselend ging. Als alle vom Fruehstueck wieder zurueckgekommen waren, kuemmerte sich Antonia ein wenig um mich und Rosel hat mir eine Vomex gegeben, damit es mir nemmehr so schlecht geht und ich ein bisschen schlafen kann. Antonia wollte dann probieren mit mir zusammen nachmittags zum Tempel zu gehen, da ich ihn unbedingt sehen wollte.

Um 15 Uhr bin ich dann wieder aufgewacht und es ging mir schon wiede viel besser. Klar war ich noch ein bisschen wackelig auf den Beinen, aber wenigstens musste ich mich nemmehr uebergeben. Ich hab dann geduscht und mich fertig gemacht und anschliessend haben wir uns ein Tuk-Tuk zum Tempel geholt. Wir haben uns dann langsam durch die Anlage vorgearbeitet, die sich wunderschoen an die Berge schmiegt und bei deren Besichtigung man ca. 150 Hoehenmeter und hunderte von Stufen ueberwinden muss. Auch wenn ich, wie bereits erwaehnt, noch etwas wackelig war, so hat sich die Besichtigung auf jeden Fall gelohnt. Die drei Pagoden und die anderen Gebaeude waren einfach beeindrucken und wunderschoen. Zum Schluss wurde man dann mit einer traumhaften Aussicht ueber den Erhai-See belohnt, da das letzte Gebaeude der Anlage der sogenannte Lake View Pavillion war. Auf dem Weg hinunter zum Eingang bzw. Ausgang haben wir zufaellig noch einen kleinen Weiher gefunden, den man extra angelegt so hatte, dass sich die drei Pagoden darin spiegeln. Wir trafen dort auf ein asiatisches Paar, dass uns darum bat ein Foto von ihnen vor dieser tollen Kulisse zu machen, im Gegenzug taten sie fuer uns das Gleiche. Im Endeffekt war ich zwar nach der Tour wieder ein wenig malade, aber es hatte sich auf jeden Fall gelohtn, dass ich mich aufgerafft hatte.

Abends snd wir dann wieder in die Stadt um alle zusammen zu Abend zu essen. Auf dem Weg zum Restaurant haben wir uns allerdings mal wieder aufgesplittet, da Gina, Antonia und ich uns noch ein paar Souvenirs kaufen wollten, darunter auch eine Mao-Bibel mit den besten Zitaten von Mao Tse-tung. Wenig spaeter haben wir uns dann wieder alle zu unserem Abschlussessen in Dali getroffen. Richtig geniessen konnte ich das Essen nicht, ich habe auch nicht viel gegessen, da ich nichts riskieren wollte, ich war aber zumindest froh, dass ich ueberhaupt dabei sein konnte und es mir wieder besser ging.

Morgen fahren wir dann mit dem Bus weiter nach Lijiang, dass sich auch durch eine Altstadt auszeichnet und gleichzeitig ein UNESCO Weltkulturerbe darstellt.

Bis dahin!

Dienstag, 16. September 2008

TAG 84 - ALLE SCHLECHTEN DINGE SIND DREI

16.09.2008 - Dali

Heute morgen mussten wir relativ frueh raus, da ja die Fahrt um den See heraum anstand. Nach dem Fruehstueck hat uns unser Fahrer direkt aufgegabelt und dann ging es auch schon los. Eine halbe Stunde spaeter erreichten wir die erste Station, ein Herrenhaus einer alten chinesischen Familie, die ihren Unterhalt mit Tee verdient hat. Alle Guides in diesem Haus waren traditionell gekleidet und am Ende der Fuehrung wurden wir zu einer Teezeremonie gefuehrt. Wir bekamen die vier traditionellen Tees: Moon, Flower, Snow und Wind. Allen waren meiner Meinung nach nicht so der Bringer, doch vor allem der Wind-Tee war schrecklich. Er schmeckte genauso wie mein Kopfkissen in Laos Vegas an der Grenze gerochen hat, nach Moder. Nachdem wir uns auch noch kurz einen traditionellen Tanz angeschaut hatten, ging unsere Fahrt weiter. Als naechstes hielten wir an einem Batik-Geschaeft, die Batik-Tuecher etc. herstellten und verkauften. Dieser Halt war eigentlich nicht besonders interessant und mal wieder mehr eine Verkaufsverantstaltung, also sind wir so schnell es ging weiter und haben uns einen kleinen Markt angeschaut. Es gab mal wieder viel Obst und Gemuese und auch Fleisch. Nicht wirklich spektakulaer, aber der Marktplatz mit einem grossen Baum in der Mitte war ganz schoen anzusehen. Es ging direkt zu einem weiteren Marktplatz, auf dem keine Staende waren, aber der sich an einem schoenen grossen Gebaeude orientierte. Auf der Strasse davor konnten wir ausserdem noch eine Beerdigung vorbeiziehen sehen. Die Leute tragen Fahnen und die Urne durch den Ort und es hatte nicht den Anschein, als dass diese traurig waren. Vielleicht haben die Chinesen eine andere Art und Weise an solche Dinge heranzutreten, wer weiss.

Anschliessend haben wir uns ein Restaurant am Erhai-See gesucht und dort zu Mittag gegessen. Danach hat uns unser Fahrer auf eine kleine Halbinsel gefuehrt, von der man einen schoenen Ueberblick ueber den See hatte. In der Naehe dieser Stelle befand sich am Ufer ein beeindruckender Gebaeudekomplex, wahrscheinlich ein Hotel, dass in einer Mischung aus alter und moderner Bauweise gestaltet war und teilweise atemberaubend in die Landschaft integriert war. Nachdem wir dann noch einen kleinen Tempel besichtigt hatten, machten wir uns auf den Rueckweg zu unserem Guesthouse, wobei wir auf dem Weg dahin noch an einer Tempelanlage mit drei grossen Pagoden halten wollten. Als wir nach knapp 45 Minuten dort ankamen, war uns eigentlich klar, dass die Zeit nicht mehr ausreichend war, es war mittlerweile einfach zu spaet und so entschieden wir uns dafuer, die Anlage einfach morgen zu besuchen.

Zurueck im Guesthouse spielte sich nicht mehr viel ab. Ich wollte zuerst mal noch das "Disco-Video" von Kunming hochladen und hab nach dem Kabel von meinem Handy gesucht. Ich hab eigentlich einen Beutel, in dem sich all meine technischen Accesoires befinden, doch das Kabel war nirgends zu finden. Ich hab dann auch mal bei Antonia nachgeschaut, doch auch bei ihr war keine Spur von dem USB-Kabel. Ich hatte mich eigentlich schon langsam damit abgefunden, dass ich es irgendwo vergessen hatte, doch ich wollte nochmal in meinem kleinen Rucksack nachschauen. Beim Ausraeumen des Selbigen griff ich auf einmal in etwas klebriges und nach einem Blick stellte sich heraus, dass eine Dose mit Marmelade (die Antonias Eltern mitgebracht haben) ausgelaufen war und mein ganzes Zeug im Rucksack versaut war. Ich war natuerlich erstmal angepisst und hab den Rucksack einfach nur ausgeraeumt und den Rest liegen lassen. Ich weiss net wie ich dann darauf gekommen bin, doch bei der ganzen Sucherei nach dem Kabel bin ich kein einziges Mal ueber meinen iPod Shuffle gestolpert. Irgendwie hatte ich den seit der Zugfahrt nemmehr gesehen, also hab ich alles direkt nochmal durchsucht, doch auch mein iPod war, wie das Kabel, einfach unauffindbar. Als waeren die anderen beiden Ungluecke noch nicht genug, so hab ich auch scheinbar einen meiner wichtigsten Ausruestungsgegenstaende im Zug liegenlasse. Als ich all dies realistiert hatte, war der Tag fuer mich gelaufen. Abends hatte ich dann auch keine Lust mit Essen zu gehen und so war es wie gestern: die Jungen blieben mal wieder da um Billiard zu spielen und die aelteren Herrschaften sind in die Stadt um zu Abend zu essen. Als Gerhard mit den anderen wieder zurueckgekehrt war, spielten wir zusammen mit Dave (Besitzer des Guesthouses und aus Australien) und Nick (einem Gast aus England) das Spiel "Killer". Es ist eine Variante von Billard, bei der jeder Spieler 5 Leben besitzt. Der Einsatz ist 5 Yuan (50 Euro Cent) und es wir abwechselnd gespielt. Man muss immer versuchen eine Kugel einzulochen, egal welche, falls dies nicht gelingt, bekommt man ein Leben abgezogen, wenn man die 8 versenkt, erhaelt man ein Leben geschenkt. Wir haben zweimal gespielt und zweimal hat Dave gewonnen, wobei man sagen muss, dass Dave in dieser Hinsicht immer ein Glueckskind war und ausser sein Guesthouse ein bisschen zu managen, nichts anderes macht als den ganzen Tag am Tisch zu trainieren. Nach dem zweiten Spiel mussten wir dann auch Ruecksicht auf die anderen Gaeste nehmen, das Spielen einstellen und ins Bett gehen.

Morgen steht dann der Tempel an, auf den ich mich schon sehr freue, ansonsten vielleicht noch ein paar Souvenirs und mehr steht eigentlich nicht an. Vielleicht finden sich das Kabel und der iPod doch noch, aber ich glaube es ehrlich gesagt nicht, da ich wirklich alles durchsucht hab... Scheisstag!

Bis denn und gute Nacht!

Montag, 15. September 2008

TAG 83 - LUXUSTAGE IN DALI

15.09.2008 - Dali

Die Nacht im Zug war einfach fantastisch. Zugegeben, man kann im Zug nicht so gut schlafen wie in einem Bett, aber das hier kam schon nahe ran. Am Bahnhof haben wir uns ein Taxi besorgt und selbstverstaendlich haben wir mal wieder den bescheuertsten Taxi-Fahrer unter allen anwesenden erwischt. Eigentlich hatten wir mit ihm abgemacht, dass er das Taximeter benutzt, doch nach dem losfahren hat er es nicht eingeschaltet. Selbst nach einem kleinen Aufstand von Antonia hat er sich nicht ueberzeugen lassen, doch da ihre Eltern in einem anderen Taxi schon vorgefahren waren, mussten wir tatenlos zusehen, wie wir mal wieder verarscht werden. Zu allem Ueberfluss haben die Taxis uns dann mitten in der Pampa vor den Toren der Stadt (Dali ist durch eine alte Stadtmauer mit Toren in jeder Himmelsrichtung begrenzt) rausgeschmissen, mit der Begruendung, sie duerften nicht in die Stadt fahren. Dabei hatten wir dem Taxifahrer eigentlich eine Karte mit der Adresse unseres Hostels gegeben und als Antonia und ich uns dann anschliessend auf die Suche nach dem Hostel machten, haben wir unzaehlige Taxis in der Stadt gesehen. 

Nach scheinbar ewiger Suche haben wir unser Hostel dann gefunden, das Jade Emu International Guesthouse. Wir haben das Hostel ueber hostelworld.com gebucht, einer Internetseite, die sich ganz und gar diesem Thema verschrieben hat. Das Guesthouse ist erst 5 Monate offen und bietet allerlei Annehmlichkeiten wie kostenloses Internet, Billiard, DVD-Player, passende Filme und sogar eine XBOX (die alte noch). Wir haben uns die Zimmer dann schnell angeschaut und waren sofort begeistert (Jetzt beginnen die Luxustage in Dali mit grossen Zimmern und allem Drum und Dran!) und sind so schnell wie moeglich wieder zum Stadttor um die anderen zu rufen. Alle waren auf Anhieb vom Guesthouse begeistert und obwohl wir Anfangs ziemlich lange suchen mussten, lag es doch ziemlich nahe am Stadtzentrum. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten und uns frisch gemacht hatten, sind wir erstmal in die Stadt um uns ein wenig zu recht zu finden. Die Touri-Gasse fuehrt vom Sued- zum Nordtor und zeichnet sich eigentlich nur durch Geschaefte aus. Architektonisch ist die Altstadt noch richtig klassisch chinesisch, fuer mich war es einfach genauso wie ich mir eine chinesische Altstadt vorstelle. Unser Mittagessen haben wir dann in einer Seitengasse zu uns genommen und vor allem Gerhard war von der Pilzauswahl des Restaurants beeindruckt. Anschliessend haben Antonia, Gina und ich uns von den Anderen getrennt und sind zuerst durch ein paar Geschaefte gegangen. Die Shoppinggasse, die auch von der Haupt-Touristengasse abgeht und wo es hauptsaechlich Antiquitaeten gibt, fuerhte uns langsam wieder in Richtung der Strasse, an dem unser Hostel lag. Wir sind dann direkt neben dem Westtor herausgekommen und als ich hingegangen bin um es zu fotografieren, habe ich auf der gegenueberliegenden Seite einen Markt entdeckt. Auf den ersten Blick war schon klar, dass dieser Markt nicht fuer die Touris ist, sondern eher fuer Einheimische. Es gab allerlei Krims-Krams, Gewuerze, Gemuese und sogar Zahnaerzte. Diese sahen nicht wirklich vertrauenserregend aus und sie waren absolut nicht davon angetan, dass ich ihre Staende bzw. Praxen unter freiem Himmel fotografiert habe. 

Wir sind dann langsam zurueck zum Guesthouse und haben den Rest wieder getroffen. Am Abend setzten wir die Segregation dann wiederholt und Gina, Antonia und ich haben DVDs geschaut und im Guesthouse gegessen, wohingegen Rosel, Gerhard und Conny in die Stadt essen sind.

Alles in allem ein aeusserst entspannter Tag. Morgen werden wir dann eine Tour um den Erhai-See machen, an dem Dali liegt. Ich habe keine Ahnung was uns dort erwartet, ich weiss nur, dass wir wieder frueh raus muessen.

Bis denn und Liebe Gruesse an alle zuhause!!!

Sonntag, 14. September 2008

TAG 82 - RELATIV WENIG

14.09.2008 - Kunming

Heute sollte es mal wieder relativ wenig zu berichten geben. Antonia und ich haben heute erstmal ausgeschlafen, die Anderen sind heute morgen zu zwei Pagoden gelaufen. Nachmittags sind alle dann in alle Himmelsrichtungen verschwunden um zu shoppen oder einfach nur herumzuspazieren. Natuerlich hab ich mich auch ein wenig in den Shoppingcentern umgeschaut, aber wirklich dabei war nix fuer mich und es waren auch leider nur die groesseren Laeden auf, da Sonntag war. Wie bereits erwaehnt war der Tag nicht besonders spannend, lediglich bezueglich unseres Gepaeckvolumens gibt es interessante Neuigkeiten zu berichten. Wir konnten im Hump Hostel eine Menge unseres Gepaecks zuruecklassen, da wir in etwas mehr als einer Woche ja wieder hierher muessen um nach Bangkok zurueck zu fliegen. Als wir alles aussortiert und in einen Sack verpackt hatten, fiel uns auf, dass dieser ganze Haufen von Zeug alleine die Groesse eines weiteren Rucksackes hatte. Wie hatten wir das vorher eigentlich verstaut? Naja, darum werden wir uns dann wieder kuemmern muessen, wenn wir wieder in Kunming sind.

Abends sind wir dann mit Sack und Pack zum Bahnhof gefahren, da wir ja einen Nachtzug nach Dali gebucht hatten. Der Bahnhof erinnert bereits von aussen NICHT an einen Bahnhof und innen dachte ich mehr an einen Flughafen, als an einen Bahnhof. Am Eingang wurde sogar unser Gepaeck durchleuchtet... total krass. Danach betraten wir eine Wartehalle und etwa 30 min vor Abfahrt wurde das "Gate" geoeffnet und wir durften den Zug betreten. Der Zug war ein Doppeldecker und gab von aussen nicht viel Aufschluss ueber die Qualitaet, doch als wir erstmal in den Gaengen waren, wurde uns schnell klar, dass dieser Zug um Klassen besser ist, als das was wir bisher in Thailand und Malaysia gefahren sind. Die Gaenge waren mit Teppich ausgelegt und wir hatten richtig tolle Betten. Alles war sauber, selbst die Toiletten. Auch wenn wir bereits mit der Variante "Soft-Sleeper" die 1.Klasse gewaehlt hatten, so gab es im Stockwerk ueber uns eine VIP Klasse mit Doppelbetten und Flachbildfernsehern. Als uns die Zugbegleiterin auch noch eine Rose in einer Vase auf unser Tischchen stellte, war es ganz vorbei. Daumen hoch China Railway! 

Bevor wir dann schlafen sind, haben wir uns noch ein Sueppchen gekocht. Wir hatten alle noch ein wenig Hunger, da uns das Abendessen nicht so gut geschmeckt hatte. Gerhard hatte Flaedle-Suppe von Zuhause mitgebracht und im Zug gab es pro Abteil eine Thermoskanne heisses Wasser. Nach diesem hervorragenden Snack haben wir uns dann ins Bett gelegt und sind auch relativ schnell eingeschlafen.

Morgen sind wir dann in Dali am Erhai-See. Dort gibt es vor allem eine wundervolle Altstadt und eine Tempelanlage, bin mal gespannt. Ich freunde mich immer mehr mit China an und freue mich richtig, dass ich die Chance habe dieses Land mal zu besuchen. Gluecklicherweise waren die ersten Eindruecke nicht so praegend wie ich befuerchtet hatte.

Man liest sich!

Samstag, 13. September 2008

TAG 81 - KAFFEEFAHRT

13.09.2008 - Kunming

Der heutige Tag begann nicht besonders gut. Leider ist das chinesische Essen zemlich fettig und irgendwie vertragen Antonia und ich fettiges Essen nicht mehr so gut, d.h. mir ging es heute morgen relativ schlecht, aber ich hab mich aufgerappelt und mich ueberwunden doch noch mitzugehen, schliesslich wollte ich den Steinwald sehen. Um 8 Uhr holte uns ein Minibus ab und brachte uns zum eigentlichen Bus. Die nette Chinesin, die uns die Zugtickets besorgt hat, hat sich auch um diese Exkursion gekuemmert, uns jedoch vorgewarnt, dass wir uns einer chinesischen Reisegruppe anschliessen muessten und auch einen Shoppingstop ueber uns ergehen lassen mussten. Immerhin das Mittagessen war im Preis enthalten. Als wir dann im anderen Bus sassen, waren wir wie so oft die Attraktion, denn alle Chinesen haben sich nach und umgedreht und uns argwoehnisch betrachtet. Nach etwa einer Viertelstunde fing der Guide der Gruppe an zu labern und hoerte laengere Zeit auch nicht mehr damit auf. Der Bus bog nach einer halben Stunde von der Autobahn ab und pfluegte sich durch die Schotterpisten eines Industriegebietes. Natuerlich wunderten wir uns auf einmal, wo wir hingeraten waren, doch kurze Zeit spaeter wurde es noch verwirrender, denn direkt gegenueber des Industriegebietes wurde eine Villen-Viertel errichtet, eine Art geschlossene Gesellschaft, wie man es aus amerikanischen Filmen kennt. Naja, wenn man gerne gegenueber eines Industriegebietes wohnt, dann ist das auf jeden Fall eine Investition wert.

Wenig spaeter erreichten wir dann den Shopping-Stop, vor dem uns die Chinesin um Hostel vorgewarnt hatte. Wir hielten an einem Geschaeft fuer unzaehlige Arten von Jade-Schmuck an. Der Laden war wirklich das Letzte, teilweise total heruntergekommen und das Beste war der Gestank der Toilette, der alles uebertuenchte. Nach etwa 20 Minuten wurden wir dann erloest und konnten endlich unsere Reise zum Stone Forest fortsetzen. Wir fuhren also weiter, durch kleine Orte, durch eine Stadt, an einer neuen leerstehenden Hochhaussiedlung vorbei und dann erreichten wir einen Tempel. Ein Tempel?! Wir wussten Nichts von dem Tempel, der mehr einer Tempelanlage glich, die sich wundervoll an den Berg schmiegte. Wir wurden zusammen mit den anderen Leuten in unserem Bus einer Fuehrerin zugewiesen, die ein gelbes Faehnchen mit einer Nummer hatte. Im Gegenzug bekamen wir alle einen Sticker mit der gleichen Nummer und mussten ihr folgen. Schnell stellte sich heraus, dass es aufgrund der vielen chinesischen Touristengruppen unglaublich schwer war den Ueberblick zu behalten und unsere Fuehrerin nicht aus den Augen zu verlieren. Es waren Himmel und Menschen unterwegs und unsere Gruppe war so schnell unterwegs. Im Endeffekt haben wir es geschafft den Anschluss zu halten und nach einer Stunde ging es dann im Bus weiter zum Stone Forest, zumindest hofften wir das, auch wenn der Tempel eine freudige Ueberraschung war.

45 Minuten spaeter haben wir dann endlich den Stone Forest erreicht, doch bevor wir diesen betraten, nahmen wir erstmal unser Mittagessen zu uns, das ja im Preis enthalten war. Doch auch dies hatte leider einen Haken. Wir wurden in ein Restaurant gefuehrt in dem es neben grossen Runden Tischen auch eine Art Altar gab, auf dem unzaehlige chinesische Rollbilder und gestickte Decken und andere Souvenirs lagen. Wahrend dann unser Essen serviert wurde, priesen mehrere Damen die Artikel an und versuchten das Ganze per Mikrofon schmackhaft zu machen. Wenn man mal davon absieht, dass das Essen nicht gerade ein Brueller war und die Mikrofondurchsagen auf Chinesisch total nervig waren, kann man nur einen positiven Schluss ziehen, es war immerhin im Preis enthalten. Die chinesischen Tischmanieren sind auch ein Kapitel fuer sich. Als aus dem Restaurant herausgingen, bot sich uns ein Bild des Grauens. Unter den Tischen und auf den Tischen sah es aus wie im Schweinestall und niemanden hat es gestoert. Es ist, wie ich bereits geschrieben habe, alles etwas anders hier drueben.

Endlich ging es dann in den Stone Forest. Wir haben etwas mehr als zwei Stunden dort verbracht und ich kann nicht viel dazu sagen, ausser dass ich es beeindruckend fand. Der Stone Forest ist ein UNESCO Weltkulturerbe und ein Geopark. Die Steinformationen sind durch Regen und Wind ueber Millionen von Jahren entstanden und so haben sich die bizarrsten Formen gebildet. In manchen Formationen erkennen die Chinesen sogar Katzen, Schildkroeten und einen Elefanten. Am besten macht ihr euch ein Bild davon indem ihr euch die Bilder anschaut, es ist einfach schwer zu beschreiben. Um 16.00 Uhr mussten wir dann wieder am Bus sein und traten die Rueckreise nach Kunming an. Als wir 2 Stunden spaeter angekommen waren, fuhr uns der Bus aber nicht zurueck zu der Stelle an der er abgefahren war, stattdessen hielt er vor einem Krankenhaus. Dort stiegen dann alle Chinesen aus, nur wir blieben im Bus, weil wir keinen Plan hatten was nun vor sich ging. Ich bin dann nach kurzer Zeit der Gruppe gefolgt und habe herausgefunden, was es drinnen zu sehen gab. Es handelte sich um eine Austellung ueber traditionelle chinesiche Medizin und wir konnten nur vermuten, dass es anschliessend eine Verkaufsveranstaltung fuer traditionell hergestellte Medikamente gab. Wir haben dann widerwillig gewartet und wieder eine halbe Stunde spaeter sind wir endlich in die Innenstadt gefahren. Doch auch diesmal sind wir nicht zurueck gefahren... nein, wir haben erneut an einem Jadeshop gehalten. Wir sollten aussteigen, haben uns aber geweigert und so mussten wir wieder im Bus warten, bis der Rest der Gruppe wieder da war. Doch auch deren Feld hatte sich mittlerweile gelichtet und wir haben schon ueberlegt, ob sich einige ein Taxi geholt hatten. Wir fuhren weiter und glaubten die Strasse erkannt zu haben, in der wir heute morgen losgefahren waren, doch auch diesmal wurden wir bei Schmucklaeden gebeten auszusteigen. Wir haben diesmal bereitwillig zugestimmt und uns so schnell es ging ein Taxi besorgt. Wir haben uns dann mit sechs Leuten auf typisch asiatische Art und Weise in das Taxi gequetscht, wobei Gerhard den Beifahrersitz alleine belegen durfte. Als wir dann endlich unser Guesthouse erreicht hatten, waren wir froh und erleichtert, dass wir den Tag hinter uns gebracht hatten.

Auf der einen Seite war es ein Tag voller sehenswerter Dinge, doch der Kaffeefahrtcharakter der Tour hat uns ziemlich genervt, denn an jeder Ecke wollte man uns etwas verkaufen. Zumindest haben wir den Stone Forest und diesen Tempel gesehen UND wir haben viel von der Landschaft und den Orten ausserhalb Kunmings gesehen. China ist ein sehr kontrastreiches Land. Auf der einen Seite hat man moderne Grossstaedte und Fortschritt, doch auf der anderen Seite steht Verfall, alte Gebaeude und viel Kultur, die die Gesellschaft seit Jahrhunderten praegt. Es ist wirklich seltsam, aber schoen.

Morgen werden wir wieder Kunming unsicher machen, bis dahin!

Freitag, 12. September 2008

VIDEOTAGEBUCH TEIL 5

Diesmal waren wir richtig wagemutig und haben uns in eine chinesische Disco in Kunming eingeschlichen. Drinnen fanden wir vor allem eines: biertrinkende junge Chinesen. Herr Sommer hatte wohl recht, die jungen Chinesen sollte man nie unterschaetzen. Die sind so trinkfest, die stellen sich direkt 12 Flaschen auf den Tisch. Und erst die chinesische Version von Wolfgang Petry, WAHNSINN! Wir waren auf jedenfall der Renner in der Disco und nach einer Stunde hatten wir mit jedem auf Du und Du getrunken, aber seht selbst, ich glaube zwar nicht dass ihr mich verstehen koennt, doch Bilder sagen mehr als tausend Worte. Enjoy!

VIDEOTAGEBUCH TEIL 5: DISCO, DISCO!


TAG 80 - STOPP!

12.09.2008 - Kunming

Nach einer durchwachsenen Nacht sind wir heute morgen gegen 6:30 Uhr in Kunming angekommen. Die Busstation befindet sich direkt neben dem modernen Bahnhof von Kunming und auch beim Anblick der restlichen Gebaeude wurde mir schnell klar, dass China weit moderner ist, als dass was ich bisher von Asien gesehen habe. Nachdem wir uns ein taxiaehnliches Gefaehr gesucht hatten, haben wir uns zum Hump-Hostel im Zentrum von Kunming fahren lassen. Der Taxifahrer hat uns dann an einem grossen Platz mit zwei chinesischen Toren herausgelassen. Die Tore haben mir direkt einen Eindruck dessen vermittelt, was uns die naechsten Wochen erwarten wird, wunderschoen verzierte Gebaeude. Nachdem Rosel und Antonia das Guesthouse gesucht und fuer gut befunden hatten, konnten wir direkt einziehen. Das Hostel hat sich, wie der Name schon sagt, ganz und gar dem Thema "The Hump" verschrieben. Der Hump war im Zweiten Weltkrieg eine Luftbruecke ueber den Himalay, mehr Informationen gibt es hier. Das Hostel selbst ist wunderschoen gestaltet, sauber, relativ neu und bietet eine Menge Atmosphaere. Ein weiterer Pluspunkt ist das Englisch sprechende Personal und die Dachterasse, die einen schoenen Ausblick ueber den Platz und die Stadt bietet. Nachdem wir unsere Doppelzimmer mit Bad bezogen hatten, haben wir erstmal ein wohlverdientes Fruehstueck eingenommen und uns ein bisschen zurueckgelehnt... voller Stopp aus voller Fahrt. Die Nacht war ja nicht so toll, sodass es ein wenig Schlaf nachzuholen galt.

Nach einer Dusche, einem Mittagsschlaf und einer Blog-Session im Internetcafe, haben wir uns nachmittags aufgerafft und uns ein wenig in der Fussgaengerzone umgeschaut. Es gibt ein paar Shoppingcenter, aber wir hatten nicht wirklich Lust hineinzugehen. Stattdessen sind wir lieber ueber einen Markt getingelt, auf dem es allerelei Essbares und vermeintlich Essbares wie Kuhkoepfe usw. gab... irgendwie ticken die Chinesen ein Gute Stueck anders wie wir. Wir haben uns dann ein paar geroestete Kastanien geholt und sind weiter auf den "Haustiermarkt", wo man kleine Katzen, Hunde, Hamster usw. kaufen kann. Leider werden die Tiere nicht besonders gut gehalten, die Kaefige sind zu klein und die Verkaeufer gehen auch nicht anstaendig mit ihnen um. Am schlimmsten fanden wir den Anblick eines Katzenkaefigs, den man Abseits gestellt hatte und in dem nur die kranken Katzen waren. Irgendwie schlimm. A propos Katzen... im Hostel gibt es eine Katze, die zwei ganz kleine Junge hat. Leider sind sie sehr schreckhaft und scheu, aber wir haben uns auf dem Tiermarkt Futter besorgt um sie ein bisschen an uns zu gewoehnen, solange wir da sind. Eine der beiden kleinen Katzen ist besonders suess, da sie ein total wuscheliges Fell hat und tollpatschig herumtappst. Ich werd die Tage mal Bilder ins Album stellen.

Unsere Weiterreise haben wir heute auch schon geplant. Uebermorgen fahren wir abends mit dem Zug nach Dali. Die Tickets haben wir in unserem Hostel gekauft. Eine Mitarbeiterin hat uns besonders lieb geholfen und eine Stunde spaeter hatten wir auch schon unsere Tickets, faszinierend. Und auch fuer den morgigen Tag haben wir eine Fahrt zum Stone Forest (zu Deutsch: Steinwald *g* organisiert. Bin mal gespannt wie es wird.

Abends haben wir dann noch im Hostel gegessen und waren wie bereits vom Fruehstueck einfach nur begeistert. Anschliessend haben Antonia, Gina und ich eine chinesische Disco geentert. Mehr dazu gibts dann in unserem naechsten Videoblog, denn wirklich beschreiben kann man es nicht.

Mehr von uns gibts dann morgen und Viel Spass mit dem Video!

TAG 79 - HINTER FEINDLICHEN LINIEN

11.09.2008 - Mengla

So, nachdem wir die Nacht relativ gut hinter uns gebracht haben (wenn man mal von den stinkenden Kissen absieht), gab es erstmal noch ein kleines Fruehstueck, welches erstaunlicherweise im Preis enthalten war. Anschliessend haben wir uns ein Tuk-Tuk zur Grenze geschnappt, zusammen mit einer Chinesin, die die Reisegruppe aus Daenemark begleitete. Als wir dann nach 5 min an der Chinesischen Grenze angekommen waren, fagte sie uns, ob wir auch schon unseren Ausreisestempel fuer Laos haben. Leider hatten wir daran ueberhaupt nicht gedacht (wir wollten einfach nur weg!) und mussten also wieder zurueck mit dem Tuk-Tuk nach Laos um dort den noetigen Papierkram zu erledigen. Anschliessend ging es dann wieder nach China, wo wir nun endlich einreisen konnten. Eine kleine Bemerkung noch zur Grenze. Die Strassen in Laos sind ja nicht so toll und als wir dann Richtung China fuhren, kamen wir am Grenzstein vorbei und die Strasse war fuer 10 cm unterbrochen, danach find eine super gute Betonfahrbahn an und fuehrte durch eine Baustelle wo anscheinend ein neuer Kontrollpunkt erbaut wird, alles total modern. 

An der Grenze wurden wir zuerst einmal von zwei Grenzsoldaten begruesst, die erstaunlicherweise Englisch konnten und uns aufforderten ihnen unsere Paesse zu zeigen. Anschliessend mussten wir zu einem Gesundheitscheck, wo man lediglich von einem 2 Meter hohen Geraet gescannt wurde. Ich konnte nur erkennen, dass es meine Koerpertemperatur gemessen hat, aber mehr weiss ich auch nicht. Als wir damit fertig waren, wollte der nette Soldat, dass wir einen unserer Rucksaecke oeffnen und natuerlich wollte er in meinen einen Blick werfen. Ich war zu dem Zeitpunkt schon voll genervt, da mein Rucksack komplett ueberfuellt wegen den Mitbringseln und meinen neuen Schuhen war. Als der Soldat dann aber denn Unrat in meinem Hauptfach sah, hat er selbst eingesehen, dass er mir das nicht zumuten kann uns so gab er sich mit den Kleinigkeiten im Deckelfach zufrieden. Jetzt kamen wir aber erst zur eigentlichen Einreise. Wir mussten mal wieder ein Formular ausfuellen und dann den Beamten den Pass zur PC-Kontrolle reichen. Alles verlief ohne Probleme, bis Gina an die Reihe kam. Der Beamte der vor der PC-Kontrolle schonmal die Visa checkte, wollte sie nicht weitergehen lassen, da die Passnummer nicht zu der auf dem Visum vermerkten Nummer passte. Wir waren alle schon durch die Kontrolle und konnte nur auf sie warten. In der Zeit in der die anderen auf Gina warteten, machten Antonia und ich uns auf die Suche nach einer Bank zum Geldwechseln. 

Der Ort auf der chinesischen Seite der Grenze ist relativ neu und besticht durch einen Stilmix verschiedener Laender. Auf der einen Seite asiatisch, dann aber wieder antik wie in Griechenland, alles knallbunt und total unpassend. Wir sind an zahlreichen Geschaeften vorbeigelaufen und haben nach einer Bank gefragt, doch auch hier konnte wieder niemand Englisch. Ganz am Ende haben wir dann eine Bank gefunden, die jedoch lediglich Bargeld tauschte und deshalb nicht in Frage kam, da wir Traveller Schecks tauschen wollten. Als wir wieder zurueckkamen, hatte sich das Problem mit Gina bereits geklaert. Der Beamte hatte sich schlicht und ergreifend verlesen. Naja, wir haben dann bei einer Dame auf der Strasse Geld gewechselt und uns den naechsten Bus nach Mengla geschnappt von wo aus wir weiter nach Kunming fahren wollten. Der Bus war ganz ok und wir haben auch nur etwa 1 Stunde gebraucht um Mengla zu erreichen. Dort haben wir dann mit Hilfe eines (man glaubt es kaum!) Englisch sprechenden Einheimischen das Busterminal fuer Nachtbusse gefunden und sogleich Tickets gekauft.

Der Bus sollte um 14 Uhr losfahren und ein Sleeper-Bus sein und etwa 15 Stunden bis nach Kunming brauchen. Wir haben uns dann noch schnell gestaerkt und uns anschliessend in den Bus verzogen. Was ein Sleeper-Bus ist, wurde uns beim Einsteigen schnell klar. Im Bus gab es 3 Reihen von Betten, jeweils durch einen Gang getrennt und die Bettenreihen hatten jeweils zwei "Stockwerke". Die Betten und die Gaenge sind etwa nur 50-60 cm breit, aber erstaunlicherweise relativ bequem. Leider halten die Chinesen nicht viel von Rauchverbot, sodass der relativ neue Bus wegen der Klimaanlage schrecklich nach kaltem Qualm stank. Die Chinesen finden es auch richtig Toll mit ihren Handys laut Musik zu hoeren, sehr zum Leidwesen der anderen. Aber das schlimmste ist die Rotzerei. Alle Asiaten rotzen total laut und wiederwaertig durch die Gegend, hier sogar im Bus, manche haben zwar versucht die Muelleimer zu treffen, aber naja, ging ja net immer. Auf jeden Fall verhalten sie sich ein bisschen wie Assis, ihr wollt gar nicht wissen, wie die Toiletten bei den Toiletten-Pausen aussahen...

So, mal sehen wie die Nacht wird und ob es in Kunming endlich mal besser wird, bisher ist China nicht gerade das Land meiner Traeume.

Gute Nacht und bis denn!

Viele Gruesse

Mittwoch, 10. September 2008

TAG 78 - LAOS VEGAS

10.09.2008 - Boten

Meine schlimmsten Befuerchtungen hatten sich bewahrheitet... das Aufstehen fiel mir heute besonders schwer. Nach einer sehr kurzen Nacht, in der ich auch nicht besonders viel gepackt hatte, musste ich um halb 7 Uhr raus um zu duschen und den Rest zu packen. Nach der kalten Dusche lief es ein wenig besser, aber auch noch net rund, sodass ich mehr oder weniger schlecht gelaunt den 6 Stunden im Minibus entgegensah. Die Fahrt war mehr oder weniger langweilig und dauerte doch etwas laenger als 6 Stunden. Die Strassen waren in einem miserablen Zustand. Fahrbahndecken waren, soweit vorhanden, von Schlagloechern durchzogen, in denen man ein Kind haette baden koennen. Manche Strassen waren so ausgefahren, dass man durch puren Schlamm fuhr. Alles war nicht gefaehrlich oder so, doch es kostete unheimlich viel Zeit. Als wir dann abends in Boten, der Grenzstadt angekommen waren, mussten wir leider feststellen, dass die Grenze bereits geschlossen war und wir uns nun eine Bleibe fuer die kommende Nacht suchen mussten.

Die Wahl nach einer Unterkunft fiel uns nicht schwer, denn in Boten gibt es nur ein einziges Hotel, genauer ein Hotel-Casino, ein Las Vegas fuer die Chinesen, denen im eigenen Land das Gluecksspiel verboten ist. Das Hotel sah von aussen ganz gut aus, doch von Innen konnte es nur mit seiner totalen Stillosigkeit glaenzen. Die Enttaeuschung ging an der Rezeption weiter, denn niemand verstand auch nur ein Wort Englisch, nur Chinesisch. Ein Fuehrer einer Daenischen Reisegruppe musste dann fuer uns uebersetzten: pro Doppelzimmer 380 Yuan, mehr als 40 Euro, und wir konnten nur in chinesischer Waehrung zahlen. Gluecklicherweise konnte man im Casino wenigstens Dollars wechseln, der Kurs war zwar gelinde gesagt eine Sauerei, aber uns blieb ja nichts uebrig. Nachdem wir den ganzen Tag im Bus verbracht hatten, nahmen wir erstmal eine Dusche und machten uns dann auf die Suche nach etwas Essbarem. Im Ort haben wir uns dann fuer ein chinesisches Restaurant entschieden in dem wir uns erstmal im Kuehlschrank das Fleisch, dass wir wollten, aussuchen mussten. Das Essen war eigentlich ganz ok, doch die Rechnung anschliessend hat unsere Laune direkt wieder getruebt. Auch diesmal sollten wir in Yuan bezahlen, der chinesischen Waehrung, doch wir hatten nur Kip aus Laos und bis wir die Chinesen soweit hatte, verging eine Weile. Wir argumentierten, dass wir ja schliesslich noch in Laos seien, doch die Gegenseite meinte, sie seien ja schliesslich Chinesen... jaja... beschraenkte Chinesen.

Anschliessend haben wir uns dann in unsere muffeligen Zimmer verzogen, denn trotz des guten Aussehens und der schoenen Baeder, waren die Zimmer verqualmt und feucht von der Klimaanlage. Ich hatte die ganze Nacht ueber das Gefuehl ich rieche Schimmel unter meiner Bettwaesche, also von einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhaeltnis konnte man wohl nicht sprechen. Natuerlich habe ich mir auch das Casino angeschaut, in der Hoffnung eine Runde Poker oder Roulette spielen zu koennen. Leider spielten die Chinesen irgendwie nur ein einziges Spiel, ich glaube Bacarrat oder so aehnlich, dass ich beim Zuschauen auf jeden Fall gar nicht verstanden habe. Es war auch wenig vom Vegas-Flair zu spueren, denn alles wirkte irgendwie wie in einer Bahnhofshalle deponiert. 

Soviel also zu Laos Vegas, morgen fahren wir dann hoffentlich weiter, niemand von uns will hier auch nur eine Nacht laenger bleiben. Wenn es um den Ersteindruck geht, dann haben die Chinesen es heute aber mal gehoerig versaut. Man kann noch sagen, dass es sich bei Boten um eine Grenzstadt handelt, aber dass die Chinesen hier so eine Art Enklave gegruendet haben, missfaellt mir allerdings sehr. Vielleicht bzw. hoffentlich wird es in China selbst besser. 

Bis denn und Gute Nacht!

Dienstag, 9. September 2008

TAG 77 - LET'S SEE KUANG SI!

09.09.2008 - Luang Prabang

Heute war es endlich soweit, wir fuhren erneut zu den Kuang Si Wasserfaellen. Nach einem entspannten Fruehstueck im Joma Cafe (gestern waren wir doch am Mekong fruehstuecken, hab ich verwechselt) haben wir uns unsere Badesachen geschnappt und ein Tuk-Tuk genommen. Witzigerweise haben wir den gleichen Fahrer erwischt, der uns bereits zur Pak Ou Cave gebracht hatte. Zuerst sind wir aber zu dem Wasserfall gefahren, den wir bereits eine Woche zu vor per Fahrrad erkundet hatten. Diesmal war ein bisschen mehr Wasser vorhanden, da es die letzten Tage heftig geregtnet hatte. Wir waren die mal wieder die einzigen Touris vor Ort und Antonia, Gina und ich haben und direkt in die Fluten gestuerzt. Nachdem wir uns ueberwunden und das kalte Wasser betreten hatten, gab es kein Halten mehr. Antonia und ich haben sofort den Wasserfall erklommen und den Sprung ins kuehle Nass aus etwa einem Meter Hoehe gewagt. Anschliessend haben Gerhard und Gina sich uns angeschlossen. Als wir oberhalb des groesseren der beiden Wasserfaelle durch den Fluss zum Kleineren marschierten, kam ploetzlich eine 50 cm lange Wasserschlange auf mich zu. Die anderen habe ich nur noch durch einen Ausschrei "Schlange!" warnen koennen und dann habe ich den Rueckwaertsgang eingelegt. Die Schlange hat sich nicht wirklich fuer uns interessiert und ist dann in der Uferboeschung verschwunden, doch Gina war mittlerweile nichtmehr sonderlich von den Wasserfaellen angetan. Doch ihr Unmut war nur von kurzer Dauer und nach dem Sprung vom Wasserfall wollte sie sofort erneut hinauf, trotz Wasserschlangen.

Nach etwa einer Stunde sind wir dann 25 km weiter zu den Kwang Si Faellen gefahren. Dort haben wir erstmal zu Mittag gegessen und sind anschliessend weiter zu den Wasserfaellen. Diesmal hatte ich ja gluecklicherweise die Kamera mitgenommen und habe es mir nicht nehmen lassen genuegend Bilder zu machen. Gina und Conny, beide zum ersten Mal in Kuang Si, waren sichtlich vom Anblick der Wasserfaelle begeistert. Weiter flussabwaerts sind wir wieder zu dem Baum gelangt, von dem aus man in die Fluten springen kann. Der Baum war jedoch weit weniger beliebt als der 4 m hohe Wasserfall selbst, von dem sich dutzende von vornehmlich japanischen Touristen hinunterstuerzten. Nachdem wir einige Spruenge beobachtet hatten, konnten auch wir uns nicht mehr zurueckhalten und wagten den 4 m Sprung. Auch wenn wir alle etwas Schiss hatten, so war es doch einfach unglaublich! Natuerlich beliessen wir es nicht bei einem Sprung und auch den Baum haben wir ausgetestet. Nachdem wir uns muede gesprungen hatten und es auch langsam Zeit wurde, haben wir noch schnell den Aufstieg zur Kante des Wasserfalls in Angriff genommen. Da ich bereits wusste, dass der eine Weg leichter war als der andere, konnten wir uns die "Qualen" vom letzten Mal sparen. Oben angelangt haben wir viele Bilder gemacht und keine unserer Kameras landete im Schlamm. Beim Abstieg ist mir dann ploetzlich an meinem Fuss ein kleiner schwarzer Wurm, etwa 2 cm lang, aufgefallen. Ich wollte ihn von meinem Fuss entfernen, doch ich merkte, dass er sich festgebissen hatte. Da ich diese Vorstellung nicht besonders schoen fand, habe ich direkt nach jemandem geruden und die Studienkollegin von Antonias Mutter, Conny, hat ihn mir entfernt, doch irgendwie hat die Stelle dann total gebrannt. Naja, kurz bevor wir Gerhard und Antonia erreicht hatten, die beide nicht mehr hoch wollten, habe ich noch einen dieser Wuermer an meinem anderen Fuss entdeckt. Voller Panik bin ich dann zu Antonia gerannt, die mir den Wurm per Pinzette entfernen sollte, da ich schliesslich nicht von Wuermern aufgefressen werden wollte. Auch ein Dritter lies nicht lange auf sich warten, doch nach gruendlicher Kontrolle meiner Fuesse und dem Rest meiner Beine ist kein Wurm mehr aufgetaucht. Rosel meinte, dass es Blutegel waren, wenn dann kame die mir aber ziemlich klein vor, im Vergleich zu dem, den Antonia in Malaysia hatte. Naja, war aber alles halb so schlimm und die beiden anderen haben beim Entfernen auch nicht weh getan.

Auf dem Heimweg waren wir alle schrecklich muede und haben versucht die Augen ein wenig zu zu machen. Im Guesthouse waren die Schmerzen in meinem Fuss verschwunden und wir haben uns alle eine Dusche gegoennt. Anschliessend haben wir unseren letzten Abend in Luang Prabang mit einer Pizza ausklingen lassen. Morgen fahren wir mit einem Minibus weiter nach Boten um dort die Grenze nach China zu ueberqueren, mal sehen was das wird.

Abends haben wir Ben aus Frankreich nochmal getroffen und noch mit anderen am Tisch vor unserm Guesthouse ein wenig gefeiert. Es wurde ein bisschen spaeter und meine Packversuche waren wenig motiviert... mal sehen wie das mit dem Aufstehen morgen um halb 7 Uhr wird!

So, wir lesen uns dann!

Montag, 8. September 2008

TAG 76 - SIGHTSEEING II

08.09.2008 - Luang Prabang

Die Schlechte Nachricht zuerst: leider sind wir wegen des schlechten Wetters heute nicht nach Kuang Si gefahren, wir werden es aber morgen nachholen und dafuer heute noch mehr Sightseeing machen. Unser Fruehstueck haben wir diesmal im Joma Cafe eingenommen, nachdem die Resonanz von gestern so gut war. Anschliessend haben wir dann den Phousi Mountain bestiegen. Der Berg ist in gewisser Weise heilig und auf dem Gipfel befindet sich eine goldene Stupa und ein kleines Wat. Der Aufstieg fuehrt ueber mehr als 400 Stufen und trotz des Wetters haben wir ziemlich geschwitzt, denn es war unheimlich schwuehl. Vom Gipfel aus hat man einen schoenen Ausblick ueber Luang Prabang und die beiden Fluesse Nam Khan und Mekong. Des Weiteren kann man die umliegenden Berformationen betrachten und man sieht den Luang Prabang International Airport (der Name verspricht mehr als es ist!).
Beim Abstieg haben kommt man auch noch durch eine Art Bhudda-Park bei dem es viele verschiedene Bhudda-Typen in goldener Farbe zu sehen gibt. Zwei besondere Highlights beim Abstieg sind die Treppengelaender, die in Form von Schlangen gestaltet sind und natuerlich der originale (mhh... klar!?) Fussabdruck von Bhudda. Der Abstieg war natuerlich bedeutend leichter als der Aufstieg, doch wir mussten uns trotzdem von der drueckenden Hitze erholen und waren etwas trinken. Danach wollten alle die Markthallen besichtigen, doch ich hatte irgendwie keine Lust mehr und habe mich dann ins Guesthouse zum Lesen zurueckgezogen. Bei der Gelegenheit habe ich mir auf dem Markt etwas zu Essen geschnappt und es bruederlich mit der schwangeren Katze vor unserm Guesthouse geteilt. Die Katze ist rot-getigert und unendlich suess. Man kann mit ihr wirklich alles machen, es machte ihr selbst nix aus, wenn ich sie ruecklings auf meinen Schoss gesetzt habe. Sie geniesst es richtig von uns verwoehnt und gestreichelt zu werden und sucht immer unserer Naehe. Besonders schoen ist es immer wieder, wenn man ihren dicken Bauch beruehrt und die Kleinen im Inneren strampeln. Das erinnerte mich sehr an unsere Molly, die ja auch vor ein paar Jahren fuenf kleine Babys bekommen hat, und bei der es fast genauso war. Wir fragen uns hier von Tag zu Tag, ob die Jungen noch auf die Welt kommen so lange wir da sind, ich hoffe es mal, denn schliesslich wuesste ich ja, wie man bei der Geburt assistieren kann!
Kurz nach meinem Mittagessen kam Antonia vollgepackt vom Markt und wir haben uns noch ein wenig hingelegt. Unsere Ruhe wurde leider von Antonias Mutter gestoert, da sie mit Antonia noch auf den Markt wollte. Ich bin kurzentschlossen dann auch mitgegangen, da ich selbst noch ein paar Mitbringsel fuer Familie und Freunde benoetigte (was ich gekauft habe verrate ich natuerlich NICHT!). Nach unserem Bummel sind wir dann auf den Markt Fisch essen gegangen. Nicht allen aus unserer Gruppe passte die Location in den Kram (Gerhard: "Das erinnert mich an einen Film in dem sich die Leute nach einem Atomkrieg gegenseitig in U-Bahntunneln bekriegt haben!"), doch das Essen an sich hat allen gut geschmeckt. Um Gerhard einen gewissen Ausgleich zu bieten, sind wir anschliessend in die teure Bar weitergezogen, in der wir vor ein paar Tagen bereits mit Ben, Helen und Didier was trinken waren, woraufhin er das U-Bahntunnel-Erlebnis schnell verdraengte. Dort haben wir den Abend dann auch ruhig ausklingen lassen.
Morgen gehts dann endlich wieder nach Kuang Si, diesmal lasse ich euch auch mit Bildern daran teilhaben!
Bis denn und liebe Gruesse an alle!!!

Sonntag, 7. September 2008

TAG 75 - SIGHTSEEING I

07.09.2008 - Luang Prabang

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Neuankoemmlinge und war fuer uns mit Stress verbunden. Die letzten Wochen haben wir uns einen typischen Langzeit-Traveller-Rhythmus angewoehnt (andere nennen es auch das Luang Prabang Phaenomen), das heisst, dass unser Tag um 12 Uhr anfaengt und nachts um 1 Uhr etwa endet. Naja, da die Anderen (ja... die OTHERS *gg*) aber nur 3 Wochen haben, sind sie hochmotiviert jeden Tag vollzupacken und relativ frueh aufzustehen. Nach einem entspannten Fruehstueck am Mekongufer haben wir das Wat Xieng Thong besichtigt. Da es heute etwas waermer, um nicht zu sagen heiss war, mussten wir uns nach der ersten Besichtigung schon in einem Lokal staerken. Anschliessend sind wir durch zwei weitere Wats gezogen, deren Namen mir mal wieder entfallen sind. Nachmittags haben wir uns aufgesplittet, da die Damen noch einkaufen gehen wollten. Antonia und ich haben uns derweil mit Gerhard ins Joma Cafe abgesetz und einen Eiskaffee getrunken.
Als wir wenig spaeter wieder ins Guesthouse zurueckgekehrt waren, haben wir nochmal Ben (der Franzose) getroffen, der mit Helen zusammen wegen des Baustellenlaermes in ein anderes Guesthouse gezogen war. Die Englaenderin war mittlerweile weitergereist und Ben hatte seine Begeisterung fuer die Klimaanlage, die sie im neuen Zimmer hatten, verlassen, da er sich erkaeltet hatte. Wir haben uns dann fuer abends verabredet um nochmal zussamen was zu trinken. Waehrend Antonia und ich im Zimmer waren, kam Rosel um uns mitzuteilen, dass Mama vom Guesthouse, fuer uns gekocht hatte. Antonias Eltern hatten der Guesthousebesitzerin (Mama) gestern ein paar Kleinigkeiten mitgebracht, da Martin bereits zweimal in dem Guesthouse war (einmal mit Rosel) und sie sie so ins Herz geschlossen hatten. Nachdem Mama die Geschenke erhalten hatte, fuehlte sie sich verpflichtet und schenkte jedem von uns gestern bereits ein Laos T-Shirt und heute also das Essen. Das Essen schmeckte ziemlich lecker, doch eigentlich wollten wir noch essen gehen, sodass wir nicht mit vollem Genuss zuschlagen konnten.
Abends waren wir dann in der Villa Santi essen, einem relativ feinen Restaurant in Laos. Da die Franzosen hier einen grossen Einfluss hatten, haben sie viele Spuren hinterlassen, unter anderem eine ausgewogene und gute Kueche.
So, fuer heute waere das dann Genug, mal sehen wie es morgen beim zweiten Aufenthalt an den Kuang Si Wasserfaellen wird.
Bis denn!

Samstag, 6. September 2008

TAG 74 - ROSINENBOMBER

06.09.2008 - Luang Prabang

Heute sollte also unser Versorgungsflug bzw. Rosinenbomber aus Deutschland ankommen. Nachdem wir aufgestanden waren, stellte sich leider heraus, dass trotz Reservierung durch Antonia und mich, die Zimmer fuer Antonias Eltern und Conny und Gina (Studienkollegin von Rosel und ihre Tochter) nicht frei waren, was bei uns fuer ein wenig Veraergerung sorgte. Mama vom Guesthouse hatte sich aber schon um Ersatzzimmer im Guesthouse gegenueber gekuemmert, so dass es nicht ganz so schlimm war. Anschliessen haben wir im Joma Cafe (einer laotischen Starbucks-Variante) beim Fruehstueck unsere Gemueter beruhigt und uns gegen 14 Uhr auf den Weg zum Flughafen gemacht. Die Maschine sollte gegen 14.40 Uhr landen, war aber etwas verfrueht, so dass die anderen schon auf uns gewartet haben. Endlich, nach zweieinhalb Monaten mal wieder bekannte Gesichter! 

Nachdem wir uns alle begruesst hatten sind wir ins Guesthouse gefahren und die anderen haben eingecheckt. Anschliessend sind wir etwas Essen gegangen. Da die anderen nicht so aufs Geld schauen muessen wie wir, fiel das Mittagessen etwas teurer als gewohnt aus und wir gingen auch nicht auf der Strasse essen, sondern in ein etwas besseres Restaurant. Naja, wir haben ja mittlerweile nicht mehr so hohe Ansprueche, aber es war trotzdem ganz gut. Gerhard hat sich Lachs mit Kaviar gegoennt und wollte mich ueberreden das Gleiche zu Bestellen, doch ich wollte lieber bei etwas halbwegs Asiatischen bleiben und hab mir Satay (Fleischspiese mit Erdnusssauce) bestellt. Ich haette es dann doch ein bisschen zu krass gefunden direkt von Streetfood auf Kaviar umzusteigen. Wir haben viel geredet und viel von unseren Erlebnissen erzaehlt, gluecklicherweise haben wir ja unser Blog, sodass wir nicht alles erzaehlen mussten.

Als wir wieder ins Guesthouse kamen, ging es dann ans Wesentliche: MITBRINGSEL!!! Wir hatten vorher eine ziemlich grosse Bestellung aufgegeben, da wesentliche Vorraete wie Duschgel, Shampoo und Dosenwurst sich dem Ende neigten. Da Antonias Bruder leider nicht mitkam, ging unserem Versorgungstrupp ein Traeger verloren, sodass an ein paar Stellen eingespart werden musste, doch die wichtigsten Sachen waren alle dabei und irgendwie bin ich froh, dass sie net alles mitgebracht haben, denn es war doch ziemlich viel und ich frage mich jetzt schon, wie ich alles in den Rucksack bekommen soll. Vor allen Dingen haben sie mir noch ein paar von meinen Jack Wolfskin Trekking-Schuhen mitgebracht, da meine bereits an den Fersen kaputtgehen. Da es sich hoffentlich um einen Garantiefall handelt, muss ich die alten aber noch 3 Wochen rumschleppen, da diese wieder in Deutschland eingeschickt werden muessen. Nachmittags ging dann nicht mehr viel, da die anderen sich erstmal an die Zeitumstellung anpassen mussten.

Abendessen waren wir dann mal wieder in einem westlichen Restaurant und es gab Steak mit Pommes, wobei ich sagen muss, dass mir das Essen direkt auf den Magen geschlagen ist. Wahrscheinlich bin ich einfach nicht mehr an westliches Essen gewohnt, denn diese Beobachtung hatten wir ja schonmal in Sydney gemacht.

Morgen werden wir dann wohl ein bisschen Sighseeing machen, da Antonia und ich bisher ziemlich faul waren, was Besichtigungstouren anging. Mal sehen wie es die naechste Zeit so wird... auf jeden Fall werden wir uns nemmehr um Hotelsuche und Transport kuemmern muessen, naja zumindest net so wie vorher. Wir wollen alle nochmal zu den Kuang Si Wasserfaellen, da Conni und Gina noch nie dort waren und dann in etwa 4 Tagen geht es dann nach China.

Also bis morgen dann!

Freitag, 5. September 2008

TAG 73 - AUF SICH ALLEIN GESTELLT

05.09.2008 - Luang Prabang

Heute konnte jeder mal machen was er will. Ich wollte ins Internet und Antonia wollte Wats besichtigen. Doch keiner von uns beiden hat wirklich das erledigen koennen, was er vor hatte. Als ich ins erste Internetcafe kam, wurde mir direkt mitgeteilt, dass die Leitung nicht funktioniert und in den naechsten 3 Internetcafes war es dann leider auch nicht anders. Unverichteter Dinge bin ich wieder ins Guesthouse, wo Antonia gerade los wollte. Wir waren dann noch kurz im Zimmer und als wir wieder hinunter gegangen sind, war die Saarlaenderin auf einmal wieder da. Ihre Plaene nach Vietnam zu gehen, konnte sie nicht wirklich umsetzen, da der Grenzuebergang, den sie eigentlich nutzen wollte, geschlossen war. Deshalb musste sie wieder nach Luang Prabang zurueckkommen, wo sie nun auf ihren englischen Freund wartet. Nach ein wenig Wartezeit hat Antonia sich dann durchgerungen in ein Wat zu gehen und ich bin ihr dann auf dem Weg gefolgt, um nochmal die Internetverbindung zu checken und diesmal hatte ich Glueck, denn es funktionierte wieder.

So mehr gibt es von heute auch nicht zu berichten, wir werden uns gleich noch zum Abendessen treffen und dann werden wir morgen Antonias Eltern begruessen. Martin, also Antonias Bruder, kommt nun leider doch nicht mit, da er fuer die Uni noch was machen muss. Naja, viele Gruesse von hier aus, wir sehen uns dann leider erst an Weihnachten!

Bis denn!