31.10.2008 - Hanoi
Ankunft in Hanoi und stroemender Regen. Der Bus hat uns mal wieder irgendwo im Nirgendwo (einer meiner Lieblingsausdruecke *gg*) rausgeschmissen und da wir ziemlich schnell nass wurden, mussten wir wohl oder uebel eine Schlepper per Taxi folgen. Wir haben uns dann das Hotel angeschaut und eigentlich war es mit 8 Dollar viel zu teuer, fuer das was es bot, da hatten wir fuer 5 Dollar schon teilweise bessere Unterkuenfte. Ich hab mich dann noch ein wenig umgeschaut, doch weil es so fuerchterlich regnete und die anderen Unterkuenfte meist schlechter waren, gab ich es schnell auf. Wir konnten das Zimmer dann doch noch auf 7 Dollar runterhandeln und zogen uns dann erstmal ins Trockene zurueck. Nach einer Dusche und nachdem wir uns was trockenes angezogen hatten, machten wir uns auf Futtersuche. Draussen schuettete es wie in einer anderen Welt und unsere Regencapes machten sich diesmal richtig bezahlt. Die Suche nach Fruehstueck fuehrte uns durch das halbe Viertel und war Ergebnislos. Wir fanden einfach kein Restaurant und als wir schliesslich dann doch eins fanden, war es total ueberteuert. Wir sind dann zurueck in unser ungemuetliches Hotel und haben uns dort dann Fruehstueck bestellt, was zwar auch teuer war, aber wenigsten billiger als sonst wo. Waehrend wir dann so da sassen und am Essen waren, kam auf einmal aus einem Loch in der Decke hoellisch viel Wasser herunter gelaufen und breitete sich auf dem Boden aus. Erst nach fast 10 min fiel es dann auch mal jemandem vom Personal auf, der dann ein Loch im Boden oeffnete durch das die ganze Bruehe ablaufen konnte. Wir sind dann erstmal ins Internet, doch leider funktionierte die Maus nicht, sodass der PC eigentlich vollkommen umsonst da stand. Im erstbesten Internetcafe stand dann der ganze Boden 10 cm hoch unter Wasser, sodass wir noch ein bisschen weitersuchen mussten und dann schliesslich doch ein ganz gutes Internetcafe fanden. Wir haben uns direkt nach dem Wetter erkundigt und mussten leider feststellen, dass fuer die naechsten Tage keine Aenderung vorhergesagt wurde. Das waren ja richtig tolle Aussichten.
Nach unserer Internetsession haben wir uns dann zur laotischen Botschaft fahren lassen, da wir ja von Hanoi aus ueber Laos wieder nach Thailand fahren wollten und daher wieder ein Visum brauchten, was wir uns hier besorgen wollten. Der nette Herr auf der Botschaft erklaerte uns, dass wir das Visum an der Grenze bekommen koennten. An sich waere das ja jetzt nichts besonderes, doch er hat uns das auf Deutsch erklaert. Er war 5 Jahre lang in Dresden und konnte daher ziemlich gut Deutsch, auf jeden Fall waren wir erstmal platt als uns dort einer auf einmal auf Deutsch ansprach. Total verschickt. Anschliessend haben wir uns dann zum B-52 Museum fahren lassen, in dem man die Ueberreste eines abgeschossenen B-52 Bombers der US Air Force finden kann. Im Regen war das ganze natuerlich nicht so prickelnd, aber es war zumindest kostenlos. Zurueck zu unserem Hotel sind wir dann zu Fuss und mussten uns durch ueberflutete Strassen den Weg bahnen. Teilweise standen wir mehr als knietief im Wasser und um uns herum schwamm Muell. Autos blieben im Wasser stecken und sprangen nicht mehr an, es war schrecklich. Wir wurden immer nasser und der Weg war schien unendlich weit. Es regnete und regnete und es gab keinerlei Anzeichen dafuer, dass es bald aufhoeren wuerde. Seit unserer Ankunft hatte es pausenlos geschuettet. Ihr muesst euch mal ein heftiges Gewitter in Deutschland vorstellen, nur fuer die Dauer eines ganzen Tages ohne Unterbrechung. Ich werde mich nie mehr ueber das Wetter zuhause beschweren, denn schlimmer als hier kann es bestimmt nicht werden. Die Strassen waren teilweise so ueberschwemmt, dass selbst die erhoehten Buergersteige unter Wasser standen, es war wie in Venedig, nur dass es leider keine Boote gab. Irgendwann hatten wir das groebste ueberstanden und kamen an eine Art Kuenstler-Cafe, in dem wir uns direkt niederliessen und uns bei einer heissen Schokolade aufwaermten. Wir hatten beide die Faxen dicke und wollten eigentlich nur noch so schnell es geht weg von hier. Wir hatten uns zwar nichts angeschaut, doch das Ho-Chi-Minh-Mausoleum war eh leer (Ho-Chi-Minh war zur Restaurierung in Moskau und traf sich mit Lenin und Stalin *gg*) und auch ansonsten hatten wir keine Lust bei diesem Mistwetter irgendetwas anderes uns anzuschauen. Einzig und allein die Halong Bucht steckte uns in der Nase, denn eigentlich haetten wir nicht fahren koennen ohne uns wenigstens diese wunderschoene Naturwunder anzuschauen. Wir wollten spaeter nochmal drueber nachdenken, jetzt hatten wir zuerst mal hunger. In unserem Reisefuehrer wurde das Restaurant "La" empfohlen und da es in der guenstigsten Kategorie eingeordnet war, wollten wir es einmal ausprobieren. Bei unserer Ankunft stellte sich schnell heraus, dass es doch besser in der teuersten Kategorie eingeordnet werden sollte, was uns dann aber doch nicht davon abhielt hinzugehen und ein super Essen zu geniessen. Das Essen kann man als eine Mischung von Western-Food mit asiatischen Elementen beschreiben, es schmeckte herausragend und zuhause haetten wir fuer das Geld wahrscheinlich nichtmal ein anstaendiges Schnitzel bekommen. Nachdem wir uns dann auch noch einen Nachtisch gegoennt hatten, faellten wir unsere Entscheidung fuer die Weiterreise.
Eigentlich wollte ich an meinem Geburtstag wieder in Luang Prabang sein, doch 1. waere die Busfahrt dahin wegen dem Wetter und dem vielen Regen in den Bergen wahrscheinlich zu gefaehrlich (wer weiss ob wir dann ueberhaupt ankommen?) und 2. brauchen wir noch ein Indienvisum, dass wir wahrscheinlich schneller und billiger in Bangkok bekommen und 3. die Fluege nach Bangkok sind billiger und 4. wenn ich schon nicht in Luang Prabang an meinem Geburtstag sein kann, dann ist Bangkok ein guter Ersatz. Damit wir nicht vollkommen unnoetig in Hanoi waren, werden wir morgen eine Tagestour (anstatt einer Mehrtagestour mit Uebernachtung auf dem Boot) in die Halong Bucht machen, damit wir wenigstens mal DA waren. Nachdem wir wieder im Hotel waren, haben wir uns schnell ein Internetcafe gesucht und bei AirAsia (eine von Asiens Antworten auf Ryanair) einen Flug nach Bangkok gebucht. Am 02.11. werden wir mittags dann wieder in unsere zweite Heimat fliegen und uns dort von den Wetterkapriolen hier erholen. Als wir alles fuer unsere Flucht vorm Wetter geregelt hatten, legten wir uns ins Bett und schauten frustriert fern. Doch auch dieser Genuss blieb uns nicht lange vergoennt, denn kurz darauf fiel der Strom im Hotel aus. Irgendetwas in unserem Hotel scheint nass geworden zu sein, sodass ein Spannungsregler ausfiel und nicht mehr funktionierte. Auch meine Beschwerden und die anderer Gaeste aenderten nichts daran, es gab die ganze Nacht keinen Strom. Eigentlich haetten wir unsere Handys laden muessen, damit wir fuer morgen Frueh einen Wecker haben, doch wir mussten uns dann wohl auf unsere innere Uhr verlassen.
Ohne Licht, ohne Fernseher und ohne kuehlenden Ventilator sassen wir da und waren uns sicher: Fuer dieses Hotel bezahlen wir keine 7 Dollar! Als ich mich ueber den fehlenden Strom beschwert habe, wurde mir sogar angedroht, das wir auschecken koennten... nett... mal sehen ob wir dann morgen frueh wach werden.
Gruesse aus der Regenhoelle!