Freitag, 16. Januar 2009

TAG 206 - DIE FRECK!

16.01.2009 - Thanjavur


Wie der Titel schon verraet, hat einen von uns heute eine Erkaeltung heimgesucht und derjenige war wiedereinmal ich. Die Tempel-Besichtigung haben wir dann auf morgen verschoben und erstmal ausfuehrlich und gemuetlich gefruestueckt. Den Rest des Tages hat dann der Fernseher bestimmt, denn mir war wirklich nicht danach irgendetwas zu unternehmen. Antonia war ein paar mal weg und hat dabei einen Supermarkt entdeckt, in dem sie Cornflakes fuers Fruehstueck gekauft hat, eine willkommene Abwechslung zu unserem ungetoasteten weissen Toastbrot. Abends wussten wir nicht, wie wir es mit dem Essen machen sollen. Ich wollte nicht aus dem Zimmer und es fiel uns nicht ein was wir essen sollten. Gestern hatten wir bereits Burottas (kleine Pfannkuchen) mit einer herrlichen Sosse gegessen, die man sich auch zum Mitnehmen holen konnte. Die Frage war nur, wieviele Burottas wir holen sollen. Im Spass hab ich einfach mal gesagt 20 Stueck, und auch wenn die Burottas nicht wirklich gross sind, 20 waeren auf jedenfall zuviel gewesen. Antonia machte sich also auf den Weg und als sie eine Stunde spaeter (musste so lange auf die Zubereitung warten) wiederkam, hatte sie natuerlich 20 Burottas dabei. Als ich ihr dann erklaerte, dass es ein Spass gewesen sei, war sie ein wenig sauer, beim naechsten Mal wissen wirs dann besser. Nach 9 von 20 Burottas waren wir dann vollkommen gesaettigt, hatten aber noch genug fuer morgen ueber.

So, wenns mir morgen besser geht, schauen wir uns den Tempel an und fahren weiter nach Trichy, einer weiteren Zwischenstation auf dem Weg zur Westkueste.

Man liest sich!

Donnerstag, 15. Januar 2009

TAG 205 - HIN UND HER

15.01.2009 - Thanjavur


Nach 5 relativ unangenehmen Stunden im Bus, sind wir gegen 17 Uhr in Thanjavur angekommen. Fuer mich war die Fahrt vor allem wegen meinem staendigen Husten nervend, der wie aus dem Nichts wieder zurueckkam. Das Busterminal liegt ein paar Kilometer ausserhalb, sodass wir erstmal in die Stadt zurueck mussten. Naja, wir haben uns im Zentrum dann ein Zimmer fuer 225 Rupees geholt, das wiedereinmal einen Fernseher hatte, obwohl das jetzt wirklich kein Kriterium fuer uns ist, aber schlecht ist es ja auch nicht. Essen waren wir auch noch und wir konnten der Verlockung nicht wiederstehen und haben einen Chai getrunken und Cookies, Muffins und Bananen gekauft um den Tag mit einem gemuetlichen Fernsehabend ausklingen zu lassen, der lediglich wieder einmal von unzaehligen Moskitos und einem tropfenden Wasserhahn getruebt wurde.

Morgen steht dann die Besichtigung des Big Temple an, also bis dann!

Mittwoch, 14. Januar 2009

TAG 204 - KEIN ZUG INS NIRGENDWO

14.01.2008 - Chidambaram


Fuer heute morgen galt wiedereinmal der Traegheitssatz, aber ehrlich gesagt, wozu sollten wir uns denn beeilen, uns stresst ja nix. Heute wollten wir uns ja den Tempel anschauen, doch erstmal wollten wir uns wegen Zugtickets fuer die Weiterfahrt erkundigen, also nichts wie los zum Bahnhof. Der Bahnhof liegt nicht weit vom Zentrum weg und nach 15 Minuten waren wir dort. Schnell fiel uns auf, dass hier etwas nicht stimmen kann, denn es waren nur ein paar Leute am Bahnhof. Als wir dann entdeckten, dass keinerlei Gleise vorhanden waren (und nicht erst seit gestern), haetten wir am liebsten unseren Reisefuehrer in Brand gesteckt, denn obwohl wir die neueste Ausgabe davon haben, war von einem geschlossenen Bahnhof in Chidambaram nirgendwo die Rede. Wir haben das Ganze aber mehr mit Humor genommen, schliesslich koennen wir ja auch mit dem Bus weiterfahren. Auf dem Rueckweg hatten wir dann noch eine suesse Begegnung mit einheimischen Kindern, die sich unbedingt fotografieren lassen wollten, was einem nur noch in relativ untouristischen Gegenden passiert. Auch ein paar Maenner wollten Bilder und haben fuer uns posiert. Schade, dass wir die Bilder den Leuten nicht per Email oder so zukommen lassen koennen, auf jeden Fall haben sie sich gefreut. Es ging fuer uns dann direkt weiter zum Tempel, wegen dem wir extra hierhergekommen sind. Der Tempel in Chidambaram wir privat gefuehrt und erlaubt es sogar Nicht-Hindus in das heiligste Innere des Tempels zu gehen, gegen eine kleine Gebuehr von 50 Rupees pro Person. Wir haben uns das jedoch nicht angetan, da zu viele Menschen bereits Schlange standen und ausserdem fanden wir den Tempel beide nicht so besonders, auch wenn er etwas besonderes sein sollte. Besser haben uns da schon die Brahmis gefallen, die ueber den Tempel wachen und Zeremonien durchfuehren. Sie haben die Haare halb abrasiert, halb geflochten und sind dazu auch noch im Gesicht bemalt. Leider ist es mir nicht gelungen ein halbwegs anstaendiges Foto von einem Brahmin zu schiessen, da der Gebrauch der Kamera im Inneren des Tempel untersagt ist (man duerfte sie normalerweise nichtmal in das Innere mit hineinnehmen). Auf dem Rueckweg ins Hotel haben wir uns an einem kleinen Strassenstand noch Chili-Blumenkohl gekauft, der unglaublich gut geschmeckt hat, aber auch extrem fettig war. Naja, zum kroenenden Abschluss gabs dann noch ein ziemlich lustiges Ereignis. Kuehe sind in Indien ja heilig und laufen wirklich ueberall in den Staedten auf den Strassen herum, fressen Muell, blockieren den Verkehr usw. Jedenfalls ist man an die Anwesenheit von Kuehen gewoehnt und auch als Touri nimmt man die Tiere nach kurzer Zeit kaum noch wahr. Ich hab mich an ein Auto gestellt und wollte ein Bild von dem Herstellerlogo machen. Die Firma TATA stellt in Indien irgendwie alles her (Autos, LKWs, Busse, Tee, Uhren, Sat-Receiver) und bietet auch alle moeglichen Dienstleistungen an (Versicherungen, Kapital-Managment), daher wollte ich mal ein Logo fotografieren. Als ich mich also an das Auto stellt, kam eine Kuh vorbei und blieb neben mir stehen. Sie hatte zwei kleine Stummelhoerner und sah nicht wirklich anders als die anderen Kuehe aus. Ich hab dann durch den Sucher geschaut und ein Bild gemacht, als die Kuh mir ploetzlich und ohne Vorwarnung ihren Kopf in den Unterleib rammte. Ich war voellig ueberrascht von der unerwarteten Attacke, doch als ich realisierte, was gerade geschehen war, musste ich einfach nur lachen. Gott sei Dank hat die Kuh mich nicht zu tief und nicht zu weit oben getroffen, sodass ich keinerlei Schmerzen oder sonstige Spuren von der Attacke hatte, auf jeden Fall war es eine krasse Aktion von dieser bloeden Kuh ;)

Mit hoffentlich weniger frustrierten und agressiven Kuehen melden wir uns dann morgen aus Thanjavur.

See Ya!

Dienstag, 13. Januar 2009

TAG 203 - LOSGERISSEN

13.01.2009 - Chidambaram


Nach Fruehstueck und Packen gings gegen 12 Uhr endlich weiter nach Chidambaram. Zuerst mussten wir etwa 1 1/2 Stunden mit dem Bus bis nach Pondicherry um dort dann nach Chidambaram (weitere 4 Stunden) umzusteigen. Gegen 18.30 Uhr sind wir dort angekommen und haben uns erstmal ein Zimmer gesucht. Wir fanden relativ schnell ein super Zimmer fuer 200 Rupees (ca. 3 Euro) mit eigenem Bad und einem Fernseher mit englischen Programmen. Die Futtersuche gestaltete sich weniger einfach, denn wir mussten erstmal ueberhaupt irgend ein Restaurant auf die schnelle finden. Wir sind dann in einem Fast-Food-Restaurant gelandet, in dem wir panierte Maccaronis in Curry bekamen, was jedoch ganz gut war, naja zumindet hat es den Hunger gelindert. Anschliessend gab es noch einen wohltuenden Chai und Kekse, bevor wir uns bei ein paar Filmen im Zimmer niedergelassen haben. Morgen schauen wir uns dann den Tempel an, der ziemlich besonders sein soll, mal sehen was uns erwartet.

Gute Nacht!

Montag, 12. Januar 2009

TAG 202 - BUTTERBALL

12.01.2009 - Mamallapuram


Manchmal ist es so, dass man gute Erfahrungen macht, die man aber am Tag drauf einfach in die Tonne kloppen kann, so ging es uns heute mit dem Traveller-Cafe von gestern. Der Kaffee heute war zwar nicht schlecht, doch es wurde uns untersagt unser Nutella zu benutzen. Wir haben meistens ein Glas Nutella dabei um gegebenenfalls Toast oder Pancakes zu verfeinern und bisher hat sich niemand daran gestoert. Unser Fruehstueck war ja nicht umsonst und irgendwie haben wir nicht verstanden, was der Typ von uns wollte. Wir haben jedenfalls die Konsequenzen gezogen und uns geschworen nicht mehr hinzugehen, egal wie gut der Kaffee war. Nach diesem kleinen Aergernis (ok, wir waren beide ganz schoen genervt!) haben wir uns dann endlich auf den Weg zu den Tempeln gemacht. Unerwarteter Weise mussten wir keinen Eintritt bezahlen und wanderten durch eine Felsenlandschaft, in der hier und da vereinzelte kleine Tempel (Mandapas) liegen. Dazu kamen wir auch noch am Butterball vorbei, einem fast runden Felsen, der auf einer abschuessigen Ebene wie ein Ball liegt. Sieht ganz lustig aus und auch sonst war es ganz schoen, doch 5 $, wie im Reisefuehrer angegeben, waere uns das nicht wert gewesen. Anschliessend goennten wir uns erstmal einen Chai und sind dann nochmal ins Internet. Antonia hat sich ein T-Shirt gekauft und abends haben wir uns im Zimmer noch eine Suppe gekocht. Zu Guter Letzt haben wir uns auch endlich mal das Tanzfestival angeschaut. Ich haette mir ehrlich gesagt mehr darunter vorgestellt, als eine einzelne Dame, aber es war trotzdem ganz gut.

Morgen gehts dann weiter nach Chidambaram und damit endlich weiter.

Bis bald!

Sonntag, 11. Januar 2009

TAG 201 - TRAEGHEITSSATZ

11.01.2009 - Mamallapuram

„Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen Translation, sofern er nicht durch einwirkende Kräfte zur Änderung seines Zustands gezwungen wird.“ hat Newton einmal ergruendet. In unserem Fall war die vom Wecker W ausgewirkte Kraft F nicht gross genug, was wiederum bedeutet, dass wir ausgeschlafen haben und doch nicht zu den Tempeln sind. Stattdessen haben wir erstmal gemuetlich in einem Traveller-Cafe gefruehstueckt und zum ersten Mal seit Singapur einen anstaendigen Kaffee getrunken. Im Internet waren wir zwischendurch dann auch noch, was uns aber wegen der staendigen Stromausfaelle (und verloren gegangenen Emails) dann eher mehr Aerger als Freude bereitete. Dem Cafe brachte das ganze jedoch eine Umsatzsteigerung da wir uns frustriert dort niederliessen. Wir haben dann noch ein paar Buecher gegen "Diabolus" von Dan Brown eingetauscht, mal schauen wie das so ist. Der eigentliche Hoehepukt des Tages war ein ausfuehrliches Gespraech mit dem Mann der Tochter der Besitzerin unserer Unterkunft. Er wollte allerlei Dinge ueber Beziehungen in Deutschland wissen und wie das bei uns so ist, unsere Meinungen zur Homosexualitaet, usw. Im Gegenzug hat er uns ein wenig von arrangierten Ehen in Indien und die Rolle der Familien bei der Ehe erklaert, was alles wirklich interessant war.

So morgen wollen wir mal hoffen, dass wir uns die Tempel anschauen und uns dann endlich mal von hier losreissen koennen.

Bis denn!

Samstag, 10. Januar 2009

TAG 200 - ILLUMINATI

10.01.2009 - Mamallapuram

Da mir kein besserer Titel fuer den heutigen Tag einfaellt, nenne ich ihn einfach mal Illuminati, ich hab heute naemlich das Buch von Dan Brown zuende gelesen und fand es eigentlich ganz gut. Ansonsten gibt es recht wenig zu berichten. Die Besichtigungstour haben wir spontan auf morgen verlegt, da wir einfach nicht frueh genug aus den Federn kamen und danach erstmal anstaendig fruehstuecken sind. Die letzten Tage gabs immer nur Reste von Antonia's Eltern und wir wollten mal was anderes sehen. Dann haben wir unser Zimmer gewechselt und sind ein wenig durch den Ort gewandert. Wir waren am Strand, der nicht gerade einladend aussieht, auch das Wasser sieht nicht besonders sauber aus, auch wenn ein paar Touris drinnen waren. Eine groessere Ansammlung von Indischen Maennern stand aufgeregt mit gezuegten Handykameras am Strand und schnell erkannten wir worauf sie aus waren. Ein Paar kam aus dem Wasser und die Frau hatte einen Bikini an, was die maennlichen Inder an den Rande eines Orgasmus brachte. Sie schreckten nichteinmal davor zurueck sich wenige Meter vor die Decke der beiden Touristen zu setzen und fuer ein Foto zu posieren. Auch wenn man es auf der Strasse weniger zu spueren bekommt, ausser dass die Inder jedem westlichen weiblichen Lebewesen gnadenlos nachglotzen, hat mich dieses Verhalten am Strand schon ein bisschen schockiert. Wenn 2-3 Idioten sich so verhalten ist es relativ normal, aber wenn gleich 30 Maenner mit gezueckten Kameras darauf gieren ein Bild von einer Frau im Bikini zu machen, dann ist nach unseren westlichen Massstaeben irgendwann etwas schiefgelaufen. Wie bereits erwaehnt spielte sich heut nicht wirklich mehr ab als ausruhen und lesen. Leider hab ich mein letztes Buch jetzt verschlungen, sodass ich bald fuer Nachschub sorgen muss. Morgen werden wir uns dann hoffentlich die Tempel anschauen und vielleicht komm ich auch mal dazu ein paar Bilder hochzuladen.

Bis Bald!

Freitag, 9. Januar 2009

TAG 199 - KANNENBIER

09.01.2009 - Mamallapuram

Erstmal auschecken. Gar nicht so einfach wie man auf Anhieb denkt, zumindest nicht wenn man staendig von sauberkeitsfanatischen Indern gestoert wird. Zuerst Mal klingelte morgens irgendwann das Telefon, was wir im Tiefschlaf einfach mal ignoriert haben. Anschliessend kam einer vom Guesthouse an die Tuer und wollte saubermachen, um 8 Uhr! Ich hab ihn weggeschickt und gesagt, dass er gerne wiederkommen kann, wenn wir auschecken. Als ich aus der Dusche kam, wir hatten vorher gefruehstueckt und wollten jetzt packen, klopfte es erneut und fuenf Leute standen vor der Tuer, weil sie saubermachen wollten und sich schon an mir vorbeidraengeln wollten. Ich bat die Herren dann darum noch 20 min zu warten, doch waehrend wir dann am Packen waren (keine 5 min spaeter!) wurden wir erneut durch heftiges Klopfen gestoert, wobei ich diesmal den fuenf Indern nicht mehr so freundlich die Tuer oeffnete wie zuvor. Diesmal hatte meine Antwort die erhoffte Wirkung und wir konnten ohne weitere Stoerungen zu Ende packen und auschecken. An der Rezeption bezahlten wir das Zimmer und zwei andere Inder, beide selbst Gaeste, verabschiedeten sich ueberschwaenglich mit einem nicht mehr enden wollenden Haendedruck von mir und gaben uns den Tipp, mit Bus Nr. 27B zum Chennai Bus Terminal zu fahren. Fuer jeweils 10 Rupie kamen wir dann zum Terminal und nach kurzer Suche fanden wir auch den Bus nach Mamallapuram, unserem heutigen Ziel. Die Busfahrt dauerte etwa 1 1/2 Stunden und kostete jeden von uns 20 Rupie (1 Euro = 65 Rupie). Im Ort angekommen, machten wir uns direkt auf die Suche nach einer Unterkunft. Die Erste, die wir uns anschauten, behielten wir auch gleich. Wir kamen bei einer netten Familie unter und sollten die erste Nacht zwar direkt unter dem Dach gemeinsam mit der Grossmutter in einem luftigen Raum verbringen, doch morgen bekommen wir dann ein eigenes Zimmer. Wir haben unsere Sachen stehen und liegen lassen und machten uns auf Nahrungssuche. Wir haben dann neben der Busstation Thali gegessen, bestehend aus einer Portion Reis mit drei verschiedenen Currys und Sossen auf einem Bananenblatt serviert. Gegessen wird natuerlich mit den Haenden, aber nicht mit beiden, sondern nur mit der Rechten, da man die Linke in Indien zur Reinigung nach dem Toilettengang benutzt (linke Hand + Wasser anstatt Toilettenpapier). Nach dem Essen gabs noch einen Chai und Kekse und dann ging es in ein Restaurant, wo wir uns ein Bier bestellt hatten. Unser erstes indisches Bier wurde in einer metallenen Teekanne serviert und dazu gabs zwei Metallbecher, damit auch ja niemand sieht, dass wir Bier trinken. Das mit dem Alkohol ist so eine Sache in Indien, alles ist ziemlich beschraenkt und meistens kann man ihn nicht so ohne weiteres an der Strasse kaufen. Restaurants, die keine Ausschanklizenz haben, gehen so vor, wie das in dem wir heute waren. Der Abend ging dann muede und erschoepft in unserem nicht allzu bequemen Bett zuende, wobei die Grossmutter trotz vorheriger Nachfrage troztdem die ganze Nacht schnarchte *gg*.

Bis morgen dann!

Donnerstag, 8. Januar 2009

TAG 198- FORT

08.01.2009 - Chennai

So, nachdem die ersten Eindrueck von Indien nicht gerade die besten waren, hatten wir heute dann unseren ersten richtigen Tag in Indien. Nach einem Reste-Fruehstueck (Antonias Eltern hatten uns noch EINIGES an Vorraeten dagelassen) sind wir an den Strand von Chennai marschiert. Dort gab es neben einigen Denkmaelern von ehemaligen Ministerpraesidenten von Tamil Nadu (der Bundesstaat in dem wir uns gerade befinden) nicht wirklich was zu sehen und wir sind dann weiter zum Fort St. George, dass von den Briten waehrend der Kolonialzeit hier errichtet wurde, als Chennai noch Madras hiess. Wir haben uns das Fort Museum angeschaut und dann in einer Regierungskantine (heute hat sich die Regierung in Grossteilen des Forts niedergelassen) etwas gegessen und einen Chai getrunken. Dann ging es weiter im Fort zur St. Mary's Church, dem aeltesten britischen Gebaeude in Indien, aus dem jahre 1680. Anschliessend haben wir das Fort verlassen und uns in Richtung der Haupteinkaufsstrasse von Chennai bewegt. Auf dem Weg dorthin haben wir wiedereinmal zwei vollkommen verdreckte Fluesse ueberquert, die natuerlich schwarz waren und in deren Wasser man ziemlich viele aufsteigende Gasblaesschen sehen konnte, von irgendwelchem Dreck, der am Grund vor sich hinfault. Am Rand des Flusses hatten sich wieder viele Menschen in Slums niedergelassen und dort war auch wieder haufenweise Muell zu finden. Hier und da stand auch mal eine Muell fressende Kuh auf der Strasse und viele Kinder haben uns zugewunken und Hallo gesagt. Auf der Hauptstrasse war es erstmal ziemlich chaotisch, viele Menschen waren unterwegs und der Verkehr war zu gewissen Zeiten noch krasser. Wir haben dann noch Geld in einem Reisebuero gewechselt und sind dann in eine Art Shoppingcenter, wobei es dort drinnen auch wieder ziemlich chaotisch zuging und das Center fuer die vielen Menschen eigentlich zu klein war. In einem Supermarkt haben wir noch Brot gekauft und sind dann wieder in unser Zimmer, wo wir uns dann im Bad mit dem Esbit-Kocher eine Suppe gemacht haben. Antonia ist dann noch kurz ins Internet und ich habe ein wenig ferngesehen.

Morgen verlassen wir Chennai dann in Richtung Sueden und wollen in eine kleine Stadt ans Meer, wo es tolle Tempelanlagen geben soll.

Bis denn!

Mittwoch, 7. Januar 2009

GF017

So, das Geheimnis wird gelueftet!

(BAH) Sat, 21 Mar 01.55 - Frankfurt (FRA) Sat, 21 Mar 06.40

Wir kommen also wieder! ;)

Bis denn!

TAG 197 - NAMASTE!

07.01.2009 - Chennai

Endlich sind wir in Indien! Von Colombo aus verliessen wir heute Morgen Sri Lanka und ging es wieder mit Air India Express nach Chennai. Im Flugzeug hatten wir ziemlich viele Leute einer bestimmten Volksgruppierung aus Sri Lanka, die allesamt barfuss und schwarz gekleidet zu einem Kongress nach Chennai reisten. Sie sahen allesamt sehr krass aus (zottelige Haare, bemalte Stirn) und schienen zum ersten Mal zu fliegen, denn als wir in Chennai gelandet waren und garde mal von der Landebahn abbogen, standen sie alle auf und wollten schon ihr Gepaeck holen, was die Stewardessen zur Weissglut brachte. Im Terminal sahen wir bei der Immigration auch noch weitere dieser Kongressteilnehmer, die jedoch aus Singapur kamen, alle hatten aber das gleiche Erscheinungsbild. Nach unserer Ankunft haben wir zu allererst mal unsere Plaene ueber den Haufen geworfen und haben uns Chennai gestellt, eigentlich wollten wir die Grossstadt auf direktem Weg verlassen. Wir sind dann doch per Zug erstmal in die Stadt gefahren und haben sogleich einen Einblick in das urbane Indien bekommen. Die ganze Zugfahrt ueber sahen wir riesige Muellberge und zahlreiche Elendsviertel. Wir ueberquerten einige Fluesse, die total verdreckt waren (schwarzes Wasser, Muellufer, ekelerregender Geruch) und mit einer Kloake mehr gemein haben als mit einem idyllischen Gewaesser. Mittendrin sah man dann immerwieder inmitten des Muells eine "weidende" Kuh. Als wir dann an einer Bahnstation umsteigen mussten, lag auf einer Treppe eine Person, die mit einem verdrecktem Laken zugedeckt war. Sie sah sehr abgemagert aus und das Laken war mit ihren eigenen Faekalien versaut. Soviel zu den ersten Eindruecken in Indien *gg*.

Chennai ist die Zentrale der Autoindustrie in Indien und die Metroploe im Sueden Indiens, ich gehe daher mal davon aus, dass es auf dem Land ein wenig besser aussieht als in dieser Grossstadt. In dem Viertel in dem wir jetzt wohnen ist es aber nicht so krass wie in den Slums und unser Hotel ist auch sauber und ordentlich. Wir haben uns erstmal ein paar Stuendchen hingelegt, da wir ja seit heute morgen auf den Beinen waren. Abends haben wir uns dann unser Viertel ein wenig angeschaut und einen Chai, ein besonderer Indischer Tee mit Milch, getrunken. Unser Viertel strotzt nur so vor Leben und ueberall herrscht ein geschaeftiges Treiben. Es war auch nicht weiter schwer ein Internetcafe zu finden, da es ab jeder Ecke mindestens zwei Stueck gibt. Ob wir morgen noch in Chennai bleiben, muessen wir mal abwarten wie wir so drauf sind, als naechstes werden wir auf jeden Fall nach Mahalipuram fahren, das mit 12.000 Einwohnern ein gutes Stueck kleiner ist als Chennai.

So, ich verabschiede mich in bester Dharma-Manier mit einem NAMASTE!