Mittwoch, 31. Dezember 2008

GUTEN RUTSCH

Hallo ihr Lieben!

Da Gesichterparty nicht geht und ich auch grad nicht alle Email-Adressen zur Hand habe, muss ich euch leider allen pauschal uebers Blog einen Guten Rutsch ins neue Jahr wuenschen. Wir sind jetzt schon 190 Tage unterwegs und ihr fehlt uns allen so unendlich! Wir wuenschen euch das Beste fuer das kommende Jahr und hoffen, dass ihr toll feiert und auch entsprechend das neue Jahr beginnt. Wir sind momentan in Tangalle, 200 km suedlich von Colombo und werden Silvester am Strand verbringen, was auf der einen Seite ziemlich geil ist, aber es wird wohl nicht so ne tolle Party werden, wie zuhause. Wir sind mit unseren Gedanken auf jeden Fall bei euch und wie gesagt, feiert anstaendig den Beginn des neuen Jahres. Ich spare mir jetzt irgendein gerede ueber gute Vorsaetze fuer 2009 und auch sonst gibts weniger Melancholie wie an Weihnachten, heute ist schliesslich Party angesagt! Trinkt auf jeden Fall ein Glaesschen fuer uns mit!

Viele Liebe Gruesse vom Indischen Ozean!

Sebastian und Antonia



P.S.: Morgen um 20 Uhr Deutscher Zeit, wird ein Geheimnis gelueftet, und uebermorgen gibts ein paar neue Beitraege, versprochen!

Mittwoch, 24. Dezember 2008

TAG 183 - FROHE WEIHNACHTEN

24.12.2008 - Kandy

So ihr Lieben, wir wuenschen euch allen Frohe Weihnachten und einen schoenen Heiligabend. Ich weiss, wir haben wenig von uns hoeren lassen in der letzten Zeit, aber es geht uns gut und wir sind momentan in Kandy in Sri Lanka. Antonias Eltern sind bei uns und wir werden denk ich bald auch mal so etwas wie Weihnachten feiern. Richtige Weihnachtsstimmung kommt hier bei uns nicht wirklich auf, zum einen war heute ein total stressiger Tag, was so natuerlich nicht geplant war, und unter Palmen bei 35 Grad Weihnachten zu feiern ist schon irgendwie nicht das Wahre. Naja, man merkt an Tagen wie diesen wie sehr man die Heimat doch manchmal vermisst und wie sehr einem Familie und Freunde fehlen. Ich will mich hier auch nochmal bei allen, bei denen ich mich nicht persoenlich gemeldet habe, entschuldigen. Ich wuensche euch auch Frohe Weihnachten, leider war die Zeit nur zu knapp und die Internetanschluesse sehr rar in den letzten Tagen. Also feiert schoen und geniesst die Freie Zeit. Ich werde versuchen am Blog weiterzumachen, habe handschriftliche Notizen gemacht, aber wann ich dazu komme alles nachzuholen, wir die Zeit zeigen, es haengt auch viel von den Moeglichkeiten in Indien ab. Wir werden sehen, auf jeden Fall habt eine gute Zeit, wir vermissen euch!

FROHES FEST!

Dienstag, 16. Dezember 2008

TAG 175 - ALLE VOR- UND NACHTEILE

16.12.2008 - Kuta Beach, Bali

Bali ist ein zwieschneidiges Schwert. Der Tourismus hat Bali deutlich veraendert, was ja ganz klar ist, und heute haben bestimmte Orte (wie Kuta) viele Nachteile. Dadurch, dass diese Orte aber besser erschlossen und entwickelt sind, ergeben sich fuer den Urlauber aber auch einige Vorteile.

Die offensichtlichsten Nachteile:
  • Viele andere Touristen
    In Kuta ist der "Lonely Planet" und der Traum vom einsamen Paradies laengst ausgetraeumt. An jeder Ecken lauern braungebrannte Sunnyboys aus Australien und dem Rest der Welt, die wegen des Wellenreitens hier sind, ausserdem ist es wie fuer uns Mallorca und fuer die Amerikaner Cancun, ein wahrer Ballermann.
  • Viel Verkehr
    Wo die Infrastruktur hoch ist und der Tourismus floriert, brauch man viele Taxi und sonstige Gefaehrte. Die Strassen in und rund um Kuta sind meistens ueberfuellt und es besteht ein staendiger Grundlaermpegel. Die Luft ist natuerlich auch nicht die Beste und jeder will einem "Transport" und "Taxis" andrehen.
  • Kein sauberer Strand
    Viele Menschen = viel Muell. Diese Gleichung geht immer wieder auf und ist meiner Meinung nach eines der groessten Probleme in Entwicklungslaendern. Ich will jetzt keine Doktorarbeit darueber schreiben, aber Verschmutzung in Entwicklungslaendern ist wirklich eines der groessten Aergernisse fuer Touristen, mal ganz abgesehen von den Folgen fuer die dort ansaessige Bevoelkerung und die Natur.
Es gibt noch weitere Nachteile, aber ich will es mal hierbei belassen, da die meisten Dinge ja eh mit den Drei oben genannten eng verflochten sind, selbst die Vorteile haengen entscheidend mit dem ersten Punkt zusammen:
  • Geringes Preisniveau
    Da die Touristenbranche auf Bali sehr gut ausgebaut ist und viele Menschen ihr Glueck darin suchen, ist die Konkurrenz dementsprechend hoch und man kann ziemlich viel bei den Preisen herausschlagen. Ob Souvenirs oder gebrannte CDs, das meiste ist billiger als in Bangkok, selbst wenn man noch nicht gehandelt hat. Auch die Unterkuenfte und das Essen sind oft relativ gut und vom Preis her akzeptabel.
  • Westliche Annehmlichkeiten
    Hard Rock Cafe, McDonalds, Pizza Hut, Starbucks, Surferlaeden, Supermaerkte, Malls usw. wer die Wahl hat, hat die Qual! Kuta ist vergleichbar mit der Innenstadt von Frankfurt oder mit Huntington Beach in Kalifornien. Es gibt Nichts was es nicht gibt und das zu einigermassen indonesischen Preisen.
Alles in allem ist Kuta Beach natuerlich kein einsamer Ort und es wimmelt an manchen Ecken nur so von Masseusen, die eher wie Prostituierte angezogen sind, aber manche Annehmlichkeit machen einige Nachteile wieder wett, wenn ich auch trotzdem die Einsamkeit eines Strandes auf Phu Quoc in Vietnam vorziehe.

Heute haben wir uns aber von den Annehmlichkeiten verleiten lassen und haben nach unserem Fruehstueck, das in unserem Zimmerpreis enthalten ist, ein zweites Fruehstueck bei Starbucks zu uns genommen. Anschliessend hat Martin uns ein wenig durch Kuta gefuerht und so sind wir schliesslich in der Mall gelandet, aber eher weil wir einen Garuda gesucht haben. Was das ist, ist ein bisschen schwer zu erklaeren, auf jedenfall ist der Garuda eine Art Vogel und gleichzeitig das Wappentier von Indonesien. Es gibt sie als Holzschnitzereien mit bunter Bemalung zu kaufen, doch in der Mall wurden wir nicht fuendig, was bedeutet, dass wir morgen in ein Handwerks-Dort fahren werden, da ich unbedingt eine solche Schnitzerei moechte. Nach der Mall ging es noch zu Gloria Jeans Coffee, einer Starbucks-Kopie, die jedoch relativ gut ist und in der man kostenlos einen PC nutzen darf. Dort hat uns dann die freudige Mitteilung erreicht, dass es in naechster Zeit in Saarbruecken wohl ein Starbucks geben wird. Allen meine Freunde wird das sehr traurig stimmen, denn so macht es naechtliche Frankfurt-Fahrten unnoetig, was jedoch nicht heisst, dass wir es nicht trotzdem machen koennen. Abends sind wir mit Martin noch was Essen und haben uns dann in einem tollen Internetcafe mal zuhause gemeldet, was sonst in Indonesien nie wirklich einfach war, ein weiterer Vorteil der sich aus einer augebauten Infrastruktur ergibt!

Bis bald!

Montag, 15. Dezember 2008

TAG 174 - BALI TORTOUR

15.12.2008 - Kuta Beach, Bali

Wi haben es tatsaechlich egschafft aus dem Bett zu kommen und sind mit dem franzoesischen Ehepaar puenktlich um 4 Uhr, bei voelliger Dunkelheit und eisiger Kaelte losgestiefelt. Trotz der Naehe zum Aequator hatten wir uns richtig dick einpacken muessen, selbst auf lange Unterhosen konnten wir nicht verzichten. Zuerst mussten wir etwa 20 min die Innenwand des Kraters hinabsteigen. Zum besseren Verstaendnis muss man dazu sagen, dass der Bromo zusammen mit zwei weiteren Vulkanen im riesigen Krater eines alten Vulkans liegt. Die Hotelanlage befindet sich auf dem Rand dieses Kraters und daher war zuerst ein Abstieg noetig. Anschliessend befanden wir uns inmitten der "Sea of Sands", die jedoch zu dieser fruehen Stunde mehr einem Nebelmeer glich. Wir sind einem Pfad gefolgt bis wir zu einer, mit weissen Pfosten markierten, Strasse kamen, auf der wir kurz zuvor eine Armada von Jeeps gesehen hatten. Wir mussten uns dort kurz nach dem Weg erkundigen, denn wegen der Dunkelheit und des dichten Nebels waren wir etwas planlos. Als wir an einem Hindutempel vorbeikamen, wussten wir aber, dass wir uns auf dem richtigen Weg befanden und aufgrund der langsam aufgehenden Sonne konnte man die Umrisse des Vulkans auch schon langsam erahnen. Der Aufstieg zum Krater des Bromos fiel uns zu Beginn nicht sonderlich schwer und ausser einem merkbaren Schwefelgeruch war von vulkanischer Aktivitaet nichts zu spueren. Der Bromo ist zwar aktiv, doch statt Lava spuckt er eine nie enden wollende Rauchsaeule aus. Je weiter wir kamen, desto mehr wurde dieser Qualm genau in die Richtung des Weges geweht, den wir entlang mussten. Als wir die Treppe erreichten, die man fuer das letzte Stueck bis zum Kraterrand errichtet hatte, konnten wir kaum noch atmen und mussten uns Antonias Schal als Atemschutz teilen. Auf der Haelfte der Treppe konnten wir kaum mehr weiter, die Luft bestand nur noch aus giftigen Vulkangasen, allen voran stinkendem Schwefel. Als wir uns dann endlich bis zum Kraterrand hochgekaempft hatten, mussten wir uns erstmal einige Zeit von den Strapazen erholen. Die Sonne war mittlerweile aufgegangen und wir hatten von fast 2300 m Hoehe eine ganz gute Aussicht auf die Umgebung und die anderen Vulkane. Auch das Atmen fiel uns wieder leichter, da der Wind die Rauchschwaden, die stetig aus dem Schlot des Bromos aufstiegen, in eine andere Richtung blies. Wir haben uns dann etwa eine halbe Stunde auf dem Kraterrand aufgehalten bis wir wieder den Rueckweg antraten. Dieser war, wie zu erwarten, deutlich leichtern und im Sonnenlicht sah die Strecke bis zum Hotel deutlich kuerzer aus, als wir es morgens empfunden hatten. Nach dem Fruehstueck und einer heissen Dusche ging es gegen 9 Uhr mit dem Minivan wieder zurueck nach Probollingo, wo wir einen anderen Bus in Richtung Bali nehmen sollten.

In Probollingo mussten wir am Reisebuero vom Vortag erstmal noch eineinhalb Stunden warten, bevor wir uns in einem bequemen und klimatisierten Bus austrecken konnten. Drei Stunden spaeter (wir hatten die meiste Zeit geschlafen) mussten wir in Jember den Bus erneut wechseln und fanden uns in einem normalen Local-Bus wieder, ohne Klimaanlage und ohne bequeme Sitze. Uns machte das nicht wirklich was aus, ausser das wir nicht mehr schlafen konnten vielleicht, doch andere Touris, die wie wir die komplette Tour Jogja - Bromo - Bali gebucght hatten, waren der Meinung bis nach Bali einen privaten Minivan gebucht zu haben und fanden sich nun voellig entnervt in einem Local-Bus wieder. Wir wussten, dass es von Probolligo aus mit einem grossen Bus weitergeht, und so stoerten wir uns lediglich an drei Dingen. Zuerst einmal konnten wir wegen der engen Sitzbaenke absolut nicht schlafen und weiterhin dauerte die Fahrt bedeutend laenger als versprochen, was aber in Asien der Regelfall ist. Zu guter letzt mussten wir waehrend der gesamten Fahrt aber mindestens 25 fahrende Musikanten ertragen. Bei Zwischenhalten enterten sie mit Gitarre und selbstgebauten Trommeln den Bus, beschallten diesen mehr oder weniger gut und machten dann mit einer leeren Chipstuete die Runde um einen kleinen Obolus einzusacken. Es ist ja eigentlich ganz schoen, wenn es ein wenig Unterhaltung waehrend der Fahrt gibt, doch wenn alle 10 min jemand anderes herumkraechzt und danach nach einer Spende fragt, ist das schon ein bisschen stoerend.

Bei Einbruch der Dunkelheit erreichten wir die Faehre nach Bali in Ketapang und setzten ueber. Obwohl Java und Bali nur etwa 3 km auseinander liegen, benoetigten wir fuer die Ueberfahrt fast eine Stunde, da wir extrem langsam fuhren (manchmal auch gar nicht) und unser Schiff dabei eine voellig umstaendliche (und unerklaerliche) Schleife fuhr. Keiner konnte sich erklaeren, was das ganze sollte und nach unserer Ankunft auf Bali ging es (nach einer Sicherheitskontrolle fuer alle Indonesier) mit dem Bus weiter nach Denpasar. Dort wurden wir am Busterminal rausgeschmissen und konnten uns mit drei Malaien ein Taxi bis nach Kuta teilen. Kuta Beach ist die Haupttouristenregion auf Bali (da billig und nahe beim Flughafen) und wir wollten uns dort mit Martin wieder treffen. Da Taxi brachte uns direkt in die Party-Zone von Kuta, wo um diese Uhrzeit ziemlich der Punk abging. Wir sahen dort auch direkt das Mahnmal fuer die 200 Menschen, die bei den Bombenanschlaegen vor 6 Jahren dort umgekommen waren und gingen dann mit einem mulmigen Gefuehl an den ganzen Clubs vorbei in Richtung "Poppies Lane". Dort haben wir uns dann in den kleinen Seitengassen auf Anhieb verlaufen, sodass wir Martin per Handy um Hilfe bitten mussten. Als wir ihn dann endlich getroffen hatten, waren wir heilfroh, dass er uns aus unserer misslichen Lage retten und uns bei der Hotelsuche behilflich sein konnte. Nach kurzer Zeit sind wir dann fuendig geworden und kamen gegen 1 Uhr nachts, nach einem anstrengenden und ermuedenden Tag endlich ins Bett.

Bis denn!

Sonntag, 14. Dezember 2008

TAG 173 - BROMO'S ELEVEN

14.12.2008 - Cemoro Lawang

Um 9 Uhr ging es heute Morgen los, 11 Stunden im Bus auf dem Weg zum Bromo. Der Bromo ist ein aktiver Vulkan im Osten Java's und ist eine der Haupt-Touristenattraktionen der Insel. Fuer uns liegt er ziemlich genau auf dem Weg nach Bali und nachdem wir die Kosten fuer die Bromo-Tour mit den normalen Fahrtkosten verglichen hatten, gab es keinen sonderlich grossen Unterschied. Wir waren in unserem luxurioesen Minivan (einzeln verstellbare Reisebus-Sitze, nur 6 Plaetze, riesiger Kofferaum fuer das Gepaeck) zu Beginn nur zu viert, zusammen mit einem franzoesischen Ehepaar. In Solo stieg dann ein sehr nerviger Hollaender ein, der Antonia in aeusserst schlechtem Englisch ein Gespraech zu druecken versuchte. Ich habs mir relativ einfach gemacht und einfach den Ipod in die Ohren gestoepselt, Augen zu und gepennt. Nach etwas mehr als 10 Stunden sind wir dann in Probolinggo angekommen und mussten zur allgemeinen Ernuechterung den Minibus wechseln. Zuerst warteten wir aber noch eine halbe Stunde vor einem Reisebuero, in dem uns ein ziemlich stressiger und unfreundlicher Typ eine Jeep-Tour fuer den naechsten Morgen zum Aussichtspunkt am Bromo andrehen wollte. Uns war das ganze zu teuer und wir wollten sowieso lieber laufen, nur der nervende Hollaender entschied sich nach telefonischer Ruecksprache in die Heimat (ein Freund von ihm war schonmal am Bromo) fuer die Jeep-Tour, das andere waere zu anstrengend. Wir mussten mit dem naechsten Mini-Van dann nochmal eine Stunde stetig bergauf fahren, bis wir endlich in Cemoro Lawang ankamen. Wir verliessen den Wagen und standen auf einmal in eisiger Kaelte. Zu unserem Glueck hatte Antonia beim Buchen der Tour abgeklaert, dass wir ein Zimmer mit einer warmen Dusche bekommen (keine Selbstverstaendlichkeit!). Das Zimmer war bedeutend besser als wir gedacht haetten und war in unserer Tour schon enthalten, genauso wie alle Transporte bis nach Denpasar auf Bali. Wir haben uns dann mit den anderen Drei nochmal zum Abendessen getroffen, bevor wir uns dann in unsere warmen Betten gefluechtet haben, schliesslich sollte es morgen um 4 Uhr zum Sonnenaufgang auf den Bromo gehen. Ein sehr ergeinissreicher Tag heute, also eigentlich gar nicht, weil wir nur im Auto unterwegs waren, mit einem nervenden Hollaender versteht sich! ;)

Bis denn!

Samstag, 13. Dezember 2008

TAG 172 - SECHSERPACK

13.12.2008 - Yogjakarta

Heute Morgen haben wir uns mit Martin und den beiden Maedels zum Fruehstueck getroffen und haben uns anschliessend auf den Weg zum Kraton gemacht, einem alten Sultans-Palast. Auf dem Weg dorthin ist uns dann ganz zufaellig Matt (kurz fuer Matthew) wieder begegnet, den wir im Pizza Hut vor zwei Tagen kennengelernt hatten. Er schloss sich uns kurzerhand an und so verbrachten wir im Sechserpack den Rest des Tages. Der Kraton war, man muss einfach so erhlich zu sich selbst sein, vollkommen uninteressant und herausgeschmissenes Geld. Naja, wir sind dann erstmal Soto Sapi gegessen, eine Reissuppe mit Rindfleisch (= Sapi). Es hat supergut geschmeckt, doch nach der deftigen Mahlzeit war uns allen nach einem Kaffe und einem Stueck Kuchen zumute. Martin hatte keine grossen Probleme uns Fuenf von einem spontanen Trip ins Starbucks zu ueberzeugen und so setzten wir uns in den naechsten Bus und schon waren wir unterwegs. Das Bussystem in Jogja ist eigentlich ziemlich gut geloest, sehr indonesisch zumindest. Eine Sache, die uns bei den meisten Indonesiern bisher unangenehm aufgefallen ist, ist ihr purer Egoismus. Die Leute draengeln sich vor ohne Ruecksicht auf Veruste und wenn irgendjemand platt getrampelt wird, ist es auch egal. Man versucht diesem Verhalten aber in vielerlei Hinsicht entgegenzusteuern, so werden z.B. die Sitzplaetze in Flugzeugen festgelegt, sogar bei AirAsia, die sonst immer (wie bei Billigairlines ueblich) freie Platzwahl haben. Und auch bei den Bussen hat man sich Gedanken darueber gemacht, wie man das Egoistische Fussvolk baendigen kann. Jede Haltestelle ist ein erhoetes Haeusschen mit Warteraum, in dem man einen Fahrkartenverkaeufer findet. Man geht dann durch ein Drehkreuz in den kleinen Wartebereich und wenn der Bus kommt, muss man erstmal warten, bis die Leute ausgestiegen sind. Damit es hier nicht zu Schlaegereien kommt, ist im Bus neben dem Fahrer auch eine Art Schaffner, der ueber die Anzahl der Fahrgaeste Buch fuehrt und beim Ein- und Aussteigen fuer Zucht und Ordnung sorgt. Ausserdem schreitet er auch ein, wenn der Bus ueberfuellt ist, dann versagt er den wartenden Passagieren den Eintritt und verweist auf den naechsten Bus. Alles sehr kompliziert, aber es ist einfach notwendig, da es ansonsten mit Sicherheit Tote gaebe! Nach Kaffee, Kuchen und Pizza Hut (Melanie und Jenny konnten nicht wiederstehen) fuhren wir wieder zurueck und assen erneut in der Garkueche vom Vorabend. Den Abend haben wir zum Grossteil wieder vorm Guesthouse verbracht, wo sich uns noch ein Italiener anschloss, der vor 14 Monaten von Italien aus ueber Land (ohne einen einzigen Flug!) bis nach Indonesien durchschlug und nun seine letzte Woche in der Ferne verbrachte. Nach ein paar Bintangs haben wir uns dann leider ohne Martin (zu muede) und ohne Antonia (gings nicht gut) auf den Weg in die Bintang Bar gemacht, in der es ein bisschen Live-Musik gab. Wir waren leider sehr spaet dran, sodass es nemmehr viel Live-Musik zu bestaunen gab, und die grossen Bintang Flaschen waren auch schon leer, sodass wir relativ schnell wieder vor unserem Guesthouse landeten und noch ein wenig quatschten. Es war mit einer der lustigsten Abende seit langem, was vor allem an Jenny und Melanie lag, die wirklich die unglaublichsten Geschichten zu berichten hatten. Auch diesmal wurde es wieder spaet und als wir uns dann gegen drei Uhr voneinander verabschiedeten (Jenny und Melanie fuhren am naechsten Tag weiter nach Jakarta, Antonia und ich machten uns auf den Weg nach Bali), war ich schon ziemlich fertig.

Es war wie bereits erwaehnt ein toller Tag und um euch jetzt allen noch einen kleinen Schock zu verpassen: wir haben heute getrocknete Fledermaus probiert! Sieht schrecklich aus und schmeckt nach getrocknetem Fisch, aber man kanns essen! ;)

So, bis morgen!

Freitag, 12. Dezember 2008

TAG 171 - TEMPELTOUR

12.12.2008 - Yogjakarta

Heute ging es schon sehr frueh fuer uns los. Um 5 Uh wurden wir vor unserem Hotel abgeholt und machten uns zusammen mit drei Malaien und Martin auf den Weg nach Borobudur gemacht, der wichtigsten bhuddistischen Tempelanlage in ganz Indonesien. Die Anlage ist ziemlich gross und kommt einer Pyramide mit 10 Terassen nahe. Jede Terasse ist mit Reliefs verziert und die Darstellung wird von Terasse zu Terasse abstrakter, bis man auf dem obersten Level die "Gottesebene" erreicht, die man nicht mehr darstellen kann. Wir hatten zusammen mit Martin einen Guide, der uns das Ganze relativ gut auf Englisch erklaert hat und waren im Grossen und Ganzen mit den Erfahrungen in Borobudur sehr zufrieden. Anschliessend nahmen wir unterhalb des Tempels ein kleines Fruehstueck ein und fuhren weiter zu den Tempeln von Prambanan, einer hinduistischen Tempelanlage. Im Zuge des Fruehstuecks machten wir eine sehr witzige Erfahrung, denn als ich in eine Banane biss, stiessen meine Zaehne auf etwas steinhartes und ich bin erstmal richtig erschrocken. Als ich dann den vermeindlichen Fremdkoerper auf meinen Teller aussortiert hatte, klaerte mich eine Franzoesin auf, dass es einfach nur ein "bananaseed" sei, also der Kern einer Banane. Wer von euch wusste bisher, dass Bananen Kerne haben koennen? Also fuer mich war das neu und im ersten Moment bin ich echt richtig erschrocken. Bevor wir die naechste Tempelanlage ansteuerten, machten wir einen ziemlich unnoetigen Zwischenhalt bei einem Schmuckgeschaeft fuer Silberschmuck. Dort konnte man sich neben dem Austellungsraum (und zugleich Geschaeft) auch die Herstellung des Schmuckes anschauen, doch nach etwa 10 Minuten hatten wir alles gesehen und fuhren endlich weiter. Die Anlage von Prambanan steht wie Borobudur unter dem Schutz der UNESCO als Weltkulturerbe, doch leider ist die Anlage seit einem starken Erdbeben im Jahre 2006 teilweise wegen Einsturzgefahr gesperrt. So konnten wir uns nur lediglich zwei der zahlreichen Tempel anschauen und waren daher ein wenig enttaeuscht. Auf dem Rueckweg von unserer Tour haben wir uns an einer Mall absetzen lassen, die wir bereits vom Zug aus, auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt, sahen und an der ein riesiges Starbucks-Logo prangerte. Dort haben wir einen anstaendigen Kaffee getrunken und Martin hat sich noch etwas gekauft. Anschliessend ging es zurueck ins Guesthouse. Abends haben wir Martin dann noch in eine Garkueche entfuehrt und dort eine Kleinigkeit gegessen. Ausserdem haben wir dort Jenny und Melanie aus Berlin getroffen, zwei Schwestern, die zusammen eine kleine Weltreise von Suedostasien ueber Australien bis nach Suedamerika machen. Schnell merkten wir, dass die beiden auch in unserem Guesthouse wohnten und so verbrachten wir dort noch einen schoenen und superlustigen Abend bei ein paar Bintang. Die beiden haben ausserdem ein Blog, das ihr hier finden koennt.

Alles in Allem ein toller Tag mit Kultur und viel Gelaechter... wir sind erst um halb drei ins Bett *gg*!

Bis denn!

Donnerstag, 11. Dezember 2008

TAG 170 - JOGJA

11.12.2008 - Yogjakarta

Fuer heute haben wir uns erstmal eigentlich gar nichts vorgenommen. Wir haben ausgeschlafen, ausgiebig gefruehstueckt und uns ein klein wenig in der Umgebung unseres Hotels umgeschaut. Wir waren ausserdem noch im Internet, alles in allem nichts aufregenden. Abends haben wir dann noch gesuendigt und uns bei Pizza Hut eine Pizza (wer haette es gedacht) reingeschoben und uns dort noch mit einem Amerikaner unterhalten, der genug von Indien hatte und dann nach Asien gefluechtet ist. Er hatte seinen Job bei einer Bank in New York wegen der Wirtschaftskrise verloren und reist nun durch die Weltgeschichte... so kann man es natuerlich auch machen *gg*. Der Tag ging aber nicht ohne eine kleine Ueberraschung zuende. In Chiang Mai hatten wir uns schon endgueltig von ihm verabschiedet, doch in Jogja waren wir wieder vereint, unser guter alter Freund Martin aus Hamburg ist hier! Auf Bali war es ihm fuer drei Wochen dann doch ein wenig zu langweilig und so kam er nach Yogjakarta und so trafen wir uns doch wieder, sogar schon frueher denn wir hatten zwar eigentlich vor ihn auf Bali nochmal zu treffen, aber es hat sich dann irgendwie schon jetzt ergeben. Naja, wir haben dann auch schon fuer morgen eine Tour zu den Tempelanlagen von Borobodur und Prambanan klar gemacht und werden dann morgen den ganzen Tag zusammen auf Achse sein. Was lernen wir daraus? Never say never!

Noch eine kurze Bemerkung zur Schreibweise von Yogjakarta... irgendwie gibt es tausend verschiedene Schreibweisen fuer diesen Ort, entweder mit Y oder J am Anfang, dann sagen die mesiten nur Jogja... selbst bei Google Maps heisst der Ort nochmal anders... alles sehr verwirrend... naja... egal ;)

Bis denn!

Mittwoch, 10. Dezember 2008

TAG 169 - FLY DAY

10.12.2008 - Yogjakarta

Nachdem wir eine angenehme Nacht in einem bequemen Bett verbracht haben, machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Bevor wir unseren ersten Flug mit Batavia nach Jakarta antraten, bekamen wir erst mal noch eine kleine Flugshow geboten. Zuerst sind zwei riesige Chinook Truppenhubschrauber der Armee gestartet und anschliessend, als wir bereits im Flugzeug sassen, starteten vier Duesenjaeger, die wir vom Fenster aus sehen konnten. Unser Flugzeug war aber auch wieder ein Kapitel fuer sich. Von aussen sah der Flieger ganz in Ordnung aus, doch innen erwartete uns eine Austattung, die sich wohl seit den 70ern nicht mehr veraendert hatte. Total kleine abgenutzte Sitze und ein Sitzabstand, bei dem kein Blatt Papier mehr zwischen meine Knie und den Vordersitz passten. Als kroenenden Abschluss war zwischen Fenster und Verkleidung ein Daumengrosser Abstand, aber als ich das Panel der Verkleidung wieder festgedrueckt hatte, war er verschwunden. Der Flug an sich verlief aber ohne Probleme und wir bekamen sogar ein Wasser und einen kleinen Snack. Wir konnten uns eigentlich wirklich nicht beklagen und sind sehr puenktlich in Jakarta angekommen. Jetzt sind wir endlich auf Java, der naechsten Insel von Indonesien, die am dichtesten besiedelte von allen (140 Mio. von 250 Mio. Einwohner leben hier). Dort haben wir uns dann erstmal wieder von den nervigen Taxifahrern entfernt und haben ein Ticketoffice von Lion Air gesucht. Lion Air ist eine guenstige Indonesische Fluggesellschaft, mit der wir am 19. nach Singapur fliegen wollen. Bisher waren die Versuche ein Ticket zu bekommen jedoch vergebens. Im Internet wollte die Kreditkartenzahlung nicht funktionieren und in allen Reisebueros konnten wir nur Inlandsfluege buchen. Naja, diesmal waren wir ja am Flughafen in der Hauptstadt und konnten dementsprechend auch den Flug ohne Probleme buchen, war leider ein wenig teurer als im Internet, aber wir hatten endlich die Tickets, die wohlgemerkt handschriftlich ausgestellt wurden... Asien halt. Vor unserem zweiten Flug haben wir noch schnell was gegessen und sind dann mit AirAsia nach Yogjakarta geflogen, der Kulturhauptstadt Java's. Am Flughafen konnten wir uns jeglichen Stress mit Taxis und Bussen sparen, da man mittlerweile eine Zugverbindung zum Stadtzentrum eingerichtet hatte, was zwar nicht im Lonely Planet steht, uns aber ganz gut zu pass kam, da die meisten Hotels fuenf Minuten vom Bahnhof wegliegen. Fuer etwa einen Euro sind wir dann 15 Minuten lange gefahren und haben uns nach einem Zimmer umgeschaut. Zuerst waren wir in einem wunderschoenen Hotel gelandet, das von seiner Einrichtung her wirklich einzigartig von Kuenstlern verziert und eingerichtet wurde. Leider waren alle guenstigen Zimmer vergeben, sodass wir uns weiter umschauen mussten. Letzten Endes haben wir aber auch ein einzigartiges Zimmer gefunden, dass zwar nicht so toll bemalt und verziert ist, aber mit Antiquitaeten eingerichtet ist und zudem billiger und groesser war, als die Zimmer in dem anderen Hotel. Abends hatten wir dann noch einen Stromausfall, gerade als wir in ein Internetcafe gehen wollten. Wir haben dann gesehen, dass der Strom nicht ueberall ausgefallen war und haben uns in Richtung Licht bewegt, bis wir an einer Mall ankamen. Dort haben wir uns kurz umgeschaut, Wasser gekauft und uns wieder auf den Rueckweg gemacht. Da der Strom mittlerweile wieder da war, konnten wir auch ins Internet, doch Skype funktionierte mal wieder nicht und von daher war es auch ziemlich unnoetig. Der Tag war irgendwie komischerweise sehr ermuedend, obwohl wir nix gemacht haben, aber wir waren halt ein klein wenig im Stress wegen der Fluege und der anderen Flugtickets, sodass wir heute abend totmuede ins Bett gefallen sind.

Das war unser Fly Day... bis zum naechsten Mal!

Dienstag, 9. Dezember 2008

TAG 168 - WO SIND WIR?

09.12.2008 - Pekanbaru

Heute haben wir ausgeschlafen und anschliessend das grandiose Fruehstueck genossen, dass in unserem Zimmer inklusive war. Es gab zwei Scheiben Toast und dazwischen Erdbeer-Berlinerfuellung, nur tausendmal schlechter als zuhause und einen Kaffee. Davon wurden wir natuerlich vollkommen satt und haben uns anschliessend auf die Suche nach einem Flug von Jakarta nach Jogjakarta gemacht. Wir mussten kurzfristig feststellen, dass uns erstens die Zeit fehlt und zweitens der Flug minimal (2-3 Euro) teurer ist, wie der Zug, also haben wir fuer unschlagbare 18 Euro pro Person einen Flug mit AirAsia gebucht, und das am Tag vorm Abflug. Zuhause waere so ein schnaeppchen bei AirBerlin und Co. undenkbar. Anschliessend haben wir ausgecheckt und sind dann etwas richtiges Essen gegangen, denn ein Toast war uns beiden definitiv nicht genug. Wir haben dann noch einen Chai getrunken und sind dann mit einem Opelet zum Busterminal und haben um uns auf den Weg nach Pekanbaru zu machen, unserem Abflugsort nach Jakarta. Die Busfahrt zog sich ziemlich lange hin, statt 6 Stunden haben wir fast 8 benoetigt, dafuer fuehrte die Strasse durch tolle Berge und durch wunderschoene Landschaften. Was uns jedoch am meisten verwunderte, war die Tatsache, dass diese "Nebenstrasse" tausendmal besser ausgebaut war als der Trans-Sumatran-Highway. Als uns der Busfahrer dann irgendwann deutete, dass wir irgendwo in der Pampa aussteigen sollten, mussten wir aber leider widersprechen. Im Reisefuehrer von 2007 wurde eine moderne Busstation erwaehnt und es wurde darauf hingewiesen, dass diese komplett anders ist als man es sonst von Sumatra gewoehnt ist, sie sollte naemlich geordnet und organisiert sein. Da wir ausser ein paar Essenstaenden nichts anderes sehen konnten, weigerten wir uns auszusteigen und haben uns hilfesuchend an andere Passagiere gewandt. Eine Frau meinte, dass der Bus nicht in die Stadt faehrt, man uns aber noch ein Stueck mitnehmen koennte. Wir sind dann noch mindestens 20 min weitergefahren und die Frau ist mit ihrer Familie dann ausgestiegen und hat gemeint, dass wir mit ihr kommen sollten. Sie hat uns dann zu einem Taxi verholfen, wobei wir erstmal 15 min plan- und ziellos da standen und ihr versuchten klarzumachen, wo wir hinwollten. Wir hatten ehrlich gesagt keinen blassen Schimmer wo wir waren! Das Taxi hat dann auch 20 min gebraucht uns dann aber zum Hotel unserer Wahl gebracht, was dann leider voll war. Wir sind dann voellig verzweifelt (wir wussten immer noch nicht genau, wo wir waren...) in Richtung der Hauptstrasse gelaufen und irgendwie gehofft dort ein Hotel zu finden. Irgendwann hat dann ein Auto angehalten und eine junge Frau hat uns angeboten uns zu helfen und uns zu einem Hotel zu bringen. Wir waren zuerst skeptisch (normalerweise haben Indonesier immer Hintergedanken), doch es stellte sich schnell heraus, dass sie wirklich zufaellig mit ihrem Mann vorbeifuhr und uns zwei hilflos herumirren sah. Die beiden waren sehr nett und haben uns zu zwei Hotels gebracht, die leider etwas teurer waren, was aber einfach daran liegt, dass Pekabaru die Oel-Hauptstadt Indonesiens ist und die meisten Hotels auf Buisness-Klientel ausgelegt sind. Wir haben dann das zweite Hotel genommen und uns von den beiden verabschiedet... wir hatten endlich ein Zimmer und es war schon fast 12 Uhr nachts!

So, morgen fliegen wir dann weiter nach Jakarta und dann weiter nach Yogjakarta... ein richtiger Flugtag.

Bis dann!

Montag, 8. Dezember 2008

TAG 167 - SCHLAFMANGEL

08.12.2008 - Bukittinggi

So, heute morgen mussten wir nicht erst aufwachen um wach zu sein, dafuer hatte ja unser Busfahrer bereits freundlicherweise gesorgt. Bevor wir jedoch in unserem rasenden Kuehlschrank in Bukittingi ankamen, haben wir zuersteinmal den Aequator ueberquert, 0 Grad Laenge und fast genau 100 Grad oestliche Laenge. Bukittinggi selbst liegt auch nicht mehr als 50 km vom Aequator entfernt und als wir nach mehr als 16 Stunden Busfahrt endlich angekommen waren, fiel uns ein Stein vom Herzen. Wir haben dann erneut mit den Suedafrikanern ein Opelet geteilt und sind ins Zentrum um uns eine Bleibe zu suchen. Uns fiel schnell auf, dass heute irgendwie ein Feiertag sein musste, denn trotz, dass es fast 11 Uhr war, waren fast alle Geschaefte und Restaurants geschlossen und spaeter bekamen wir dann mit, dass heute ein muslimischer Feiertag ist. Wir haben dann zu viert die Hotelsuche angetreten und viele Hotels waren teuer, voll oder total versifft (ein alltaegliches Problem in Indonesien). Wir haben dann irgendwann das Orchid (LOST) Hotel gefunden, was ganz ok war. Eigentlich war es auch zu teuer, doch wir wollten auch nemmehr suchen muessen. Wir haben dann noch einen Kaffee mit den anderen getrunken und ausserdem noch ein nettes Ehepaar aus der Schweiz kennengelernt, die sich heute schon die Rafflesia, eine 11 kg schwere Blume mit 1 m Durchmesser, angeschaut hatten. Vielleicht machen wir morgen das gleiche, da die Blume nur einmal pro Jahr fuer ein Woche blueht, jetzt wollen wir aber erstmal schlafen, doch auch das wurde uns leider nicht gegoennt. Wir hatten noch keine halbe Stunde auf dem Bett gelegen, da legten 3-4 Muezzins aus verschiedenen Moscheen in einer ohrenbetaeubenden Lautstaerke los, irgendwelche Gebete oder sonstwas zu verkuenden. Naja, als ich dann doch fast eingeschlafen waere, hatte Antonia Hunger, sodass sie mich wachgemacht hat und wir zusammen ein Restaurant gesucht haben. Wir haben dann ein gutes Touri-Restaurant gefunden (war auch das einzige offene) und haben dort dann erneut die Suedafrikaner getroffen und zusammen was gegessen und ein bisschen geredet.

Anschliessend konnten wir endlich schlafen und haben die Ruhe auch mal genossen, bevor wir uns abends nochmal zu Abendessen in das Restaurant begeben haben, wo wir diesmal das Paar aus der Schweiz wieder trafen und diesmal mit ihnen ein wenig redeten und noch zusammen was tranken. Danach gings aber endgueltig ins Bett, mittlerweile konnten wir kaum noch die Augen offen halten und vielleicht machen wir morgen trotz seltener Blumen nichts anderes als Auszuschlafen.

So, machts gut!

Sonntag, 7. Dezember 2008

TAG 166 - PIT STOP

07.12.2008 - Tuk-Tuk

Heute morgen haben wir einfach mal in aller Ruhe ausgeschlafen, es ging mir zwar deutlich besser, aber richtig fit war ich natuerlich immer noch nicht. Wir sind nach dem Aufstehen dann mal raus in den Garten und haben uns mal den See und den Schwimmbereich des Hotels angeschaut, am Tag hat man beides dann auch mal gesehen. Der See ist eigentlich wirklich wunderschoen im ehemaligen Krater gelegen und auch der Garten unseres Hotels war wirklich toll angelegt. Nach ein paar Fotos sind wir dann zum Fruehstueck und dann mussten wir auch schon auschecken. Wir konnten leider nur einen kleinen "Pit Stop" am Lake Toba machen, wir wollen ja noch ein bisschen was sehen und die Distanzen hier sind einfach so gross und da wir wegen mir ja in Medan bleiben mussten, hatten wir einen Tag verloren, da muss man einfach Abstriche irgendwo machen. Wir haben auf jeden Fall eins erkannt... Indonesien ist einfach viel zu gross und wir haben viel zu wenig Zeit, selbst fuer das was wir uns vorgenommen haben, reichen die drei Wochen einfach nicht. Aber zurueck zum Tag. Da wir nach dem Check-Out noch ein wenig Zeit hatten, konnten wir noch ein wenig durch Tuk-Tuk spazieren und 1-2 Souvenirlaeden abklappern. Wir haben auch ein paar Kleinigkeiten gefunden, doch das Verhandeln hab ich dann lieber Antonia ueberlassen, schliesslich kann sie es einfach besser und mir gings auch nicht so gut. Ich bin dann zurueck in unser Hotel und hab mich kurz an den PC gesessen. Die Internetverbindungen hier sind teilweise richtig mies, man kann es zum Beispiel vergessen zuhause anzurufen, da die Leitungen fuer Skype einfach zu langsam sind. Gegen 15 Uhr haben wir dann die Faehre zurueck nach Prapat genommen und haben uns dann mit einem Paar aus Suedafrika, die wir bereits aus Bukit Lawang fluechtig kannten, ein Opelet zum Busterminal geteilt. Dort mussten wir noch ein bisschen auf den Bus nach Bukittinggi warten, der auch noch etwa ne Stunde Verspaetung hatte. Als wir dann endlich losfuhren, waren wir vielleicht 15 Minuten unterwegs und haben dann eine halbstuendige Pause gemacht, sehr toll.

Danach ging es dann weiter auf den Trans-Sumatran-Highway in unserem lautstarken Gefrierfach auf vier Raedern, aber alles zu seiner Zeit. Der Name Highway verleitet dazu jemanden denken zu lassen, dass es sich um eine gut ausgebaute Schnellstrasse handelt. Zugegeben in manchen Laendern bedeutet es das auch, jedoch nicht in Indonesien bzw. auf Sumatra. Der Trans-Sumatran-Highway ist eine ueble Buckelpiste und unser Bus schwankte eigentlich die ganze Zeit nur hin und her, teilweise haben wir sogar vorne oder hinten aufgesetzt oder man musste berechtigterweise die Frage stellen, ob wir uns ueberhaupt auf einer Strasse oder Aehnlichem befinden. Die Strassenverhaeltnisse sorgten nicht gerade dafuer, dass man auf unserer Nachtfahrt schlafen konnte, denn man ist auf den Sitzen einfach von einer Seite zur anderen gefallen. Ein weiterer Umstand sorgte auch noch dafuer, dass man kaum ein Auge zumachen konnte: die Temperatur. Also eigentlich sind wir so nah am Aequator, dass man denken muesste, dass wir uns wegen der Temperaturen nicht zu beschweren haetten, doch wer so denkt, der kennt unseren Busfahrer nicht. Die Klimaanlage lief die ganze Zeit ueber auf Kuehlschranktemperatur... also gefuehlt war es wie 10 Grad oder so, es ist hier halt extremer, weil wir ja so um die 30 Grad gewoehnt sind. Antonia hatte ihre Weste an und den Schlafsack dabei. Selbst ich hatte eine lange Hose und meine Fleece-Jacke an und fror ohne Ende. Das Beste an der ganzen Sache ist, dass selbst die Einheimischen im Bus total vermummt rumlagen und schon am husten waren. Als wir nach dem naechsten Stopp wieder weiterfuhren und der Busfahrer die Klimaanlage wieder aufdrehte, bin ich nach vorne und habe ihn darum gebeten sie ein wenig runterzuregeln. Ich hab dann erstmal nur Gelaechter von ein paar Typen geerntet, doch nachdem ich drauf bestanden hab, drehten sie die Anlage kleiner. Ich bin dann zurueck und war froh, doch ich hatte mich noch keine Minute hingesetzt, da wurde wieder volles Rohr aufgedreht und das beste kommt erst noch. Nicht nur die Klimaanlage wurde aufgedreht, sondern auch noch Musik, THE EAGLES um halb 2 Uhr Nachts im fahrenden Kuehlschrank auf Konzertlautstaerke!

Viel sagen kann ich nemmehr zu der schrecklichen Busfahrt... die Musik war noch ueber zwei Stunden lang an und wie ihr euch denken koennt, haben wir nicht geschlafen, auch die Suedafrikaner nicht.

Bis morgen!

Samstag, 6. Dezember 2008

TAG 165 - AUF NACH TOBA!

06.12.2008 - Tuk-Tuk

So, heute morgen hatte ich kein Fieber mehr und wir konnten trotz Restbeschwerden meines Magens die Weiterreise antreten. Wir haben ausgecheckt, Geld gewechselt und sind mit einem Opelet zum Busterminal. Wir haben dann den erstbesten Bus genommen (erstaunlicherweise hatte er eine Klimaanlage), haben uns hingesetzt und schon konnte es losgehen. Ich hab relativ schnell geschlafen und daher vergingen die ersten drei Stunden der 5-stuendigen Fahrt relativ schnell. Unser Busfahrer fuhr wie ein bekloppter mit schnellstmoeglicher Geschwindigkeit ueber die kurvige Bergstrecke und manchmal fragen wir uns, was wir falsch gemacht haben, denn irgendwie bekommen wir entweder einen Lahmarsch als Fahrer oder einen Irren... es bleibt uns ein Raetsel. Nach etwas mehr als 5 Stunden sind wir dann aber heil am Busterminal in Prapat angekommen. Wir haben uns erstmal ein Busticket fuer den folgenden Tag gesichtert (Prapat - Bukittinggi = 16 Stunden Nachtbus) und haben uns dann gesputet, damit wir noch die letzte Faehre nach Tuk-Tuk bekommen. Tuk-Tuk ist diesmal kein Gefaehrt sondern ein Ort auf der Insel Samosir, die im Lake Toba liegt und fast so gross wie Singapur ist. Der See selbst ist der groesste Vulkansee der Welt und ist bei der Erruption des Toba Supervulkans entstanden. Die Englische Wikipedia bietet hier ein paar gute Infos dazu.

Wir sind dann mit dem Boot auf die andere Seite uebergesetzt und wurden waehrend der Fahrt mal wieder von neugierigen und aufdringlichen Indonesen belagert. Die wollten wissen, woher wir kommen und wir haben diesmal aus Spass "Spanien!" geanwortet, worauf der eine dann meinte, dass er Englisch-Lehrer sei (Ob das wohl stimmt?!) und wir uns eher Deutsch anhoeren wuerden. Wir haben natuerlich darauf bestanden und er hat dann kurzerhand seine Schueler geholt und uns als Spanier vorgestellt. Da hatten wir uns also voll verschaetzt, bei letzten Lehrer hatte es sich im Endeffekt ja um einen Guide gehandelt, doch diesmal wurde uns keine Luegengeschichte aufgetischt, sondern wir mussten nun eine auftischen und allerlei Fragen zu Spanien beantworten. Ich habe das Feld schnell Antonia ueberlassen (die Fragen ueber die Muslimische Gemeinde in der spanischen Region Grenada konnte ich dann doch net beantworten) und habe mich nach draussen verzogen. Dabei bekam ich allerdings mit, dass unser lieber Lehrer mit jemandem telefonierte und dabei relativ oft das Wort "Espanoles" fiel. Zu unserer grossen Ueberaschung wurden wir dann in Tuk-Tuk von einem Guesthousebesitzer mit einem freundlichen "Hola!" begruesst... obwohl wir noch kein Wort mit ihm gesprochen hatten. Soviel also zu unserem freundlichen Lehrer *gg*.

Naja wir sind dann nach kurzen Ueberlegungen mit dem Typen mitgegangen und haben ein ganz gutes Zimmer fuer 25.000 Rupias (= 1,75 Euro) direkt am See bekommen. Beim Checkin hat sich dann anhand unserer Deutschen Paesse aufgeklaert, dass wir in Barcelona wohnen, aber eigentlich Deutsche sind *gg*.

So bis denn und VLG!

Freitag, 5. Dezember 2008

TAG 164 - FIEBER

05.12.2008 - Medan

Heute wollten wir ja eigentlich weiter zum Lake Toba, doch leider hat es mich ueber Nacht voll erwischt. Fieber, Durchfall, Kopfschmerzen, der Tag war gelaufen. Wir sind dann heute noch eine Nacht in Medan geblieben, gezwungenermassen halt. Wie ich das ganze bekommen haben soll, kann ich mir nicht so recht erklaeren... naja Pech halt auf jeden Fall gings mir jetzt zum allerersten (und hoffentlich letzten) Mal auf der Reise so richtig dreckig. Antonia hat sich sehr um mich gekuemmert und abends wars vom Fieber her auch schon wesentlich besser, sodass wir morgen wohl weiterfahren koennen, falls nix mehr kommt. Antonia hat sich heute auch noch um einen Flug nach Jakarta gekuemmert, da wir einsehen mussten, dass wir uns die Strecke "Bukittinggi - Jakarta = 40 h Bus" zeitlich einfach nicht erlauben koennen, ausserdem ist es preislich nicht viel teurer und bei weitem bequemer. Ich habe heute dann also nicht viel mehr gemacht als mich ausgeruht und ferngeschaut... was blieb mir auch anderes uebrig, hoffentlich wirds bald wieder besser.

CU!

Donnerstag, 4. Dezember 2008

TAG 163 - RUECKWEG

04.12.2008 - Medan

So, heute wollten wir ja eigentlich frueh los um zurueck nach Medan zu fahren, doch wie nicht anders zu erwarten, haben wir verpennt. Der Jungle-Trek hat doch seine spuren hinterlassen udn wir waren so erschoepft, dass wir es nicht geschafft haben vor 11 Uhr auszuchecken. Wir sind dann mit Sack und Pack den weiten Weg zur Busstation gelaufen, staendig von irgendwelchen Indonesiern gegruesst, und haben dann erstmal gewartet. Natuerlich konnten wir, wie in Indonesien so ueblich, nicht in Ruhe warten und waren staendig von irgendwelchen Typen belagert, die uns ihre Minibusse aufschwatzen wollten und uns fragten wo wir hinwollen usw. Um 12 Uhr kam dann endlich zu unserer Erloesung der oeffentliche Bus (laut Lonely Planet kommt ein Bus alle 30 min!) und wir konnten endlich los. Wir hatten natuerlich wiedermal Glueck, denn unser Busfahrer war mal wieder eine Schnarchkappe. Er troedelte von einem Ort zum Naechsten und stand mehr auf der Bremse als auf dem Gaspedal. Naja... die Fahrt dauerte dann doch laenger und wir kamen erst gegen halb 6 Uhr in Medan an, womit wir also vergessen konnten direkt zum Lake Toba weiterzufahren, was nochmal 5 Stunden Fahrt bedeutet haette. Da wir fast verhungert waren, sind wir erstmal in die naechstgelegene Baeckerei und haben was gegessen. Von dort aus haben wir ein Opelet (Minibus) ins Zentrum genommen, was wegen des Verkehrs auch fast wieder eine Stunde gedauert hat. Wir haben uns dann erstmals seit Tagen wieder in ein Internetcafe verzogen und kurz mal die Lage gecheckt, z.B. Wechselkurse, Emails, Wetter und natuerlich die Lage in der Welt. Anschliessend haben wir uns nach einem Hotel umgesehen, eigentlich wollten wir ja keine Nacht mehr hier verbringen, aber ging halt leider nicht anders. Wir haben uns zumindest in einem etwas besseren Hotel eingenistet, da die meisten billigen hier wirklich richtig eklig sind (vor allem was die Baeder und die Toiletten angeht) und haben dann noch eine Kleinigkeit gegessen. Abends haben wir dann noch ferngesehen und sind dann wohlverdient ins Bett um Morgen in neuer Frische zum Lake Toba aufzubrechen.

Bis denn!

UPDATE 04.12.2008

Hi Leute!

Ja, wir sind noch am Leben, doch leider hatten wir die letzten Tage keine Moeglichkeit ins Internet zu kommen. Die ganze Geschichte wird sich wohl fuer euch erst aufklaeren, wenn wir wieder daheim sind, denn ich werde meinen 15 Tage Rueckstand wohl nicht mehr aufhohlen koennen. Wir sind mittlerweile in Indonesien angelangt, voellig ungeplant und spontan, und haben hier schon mehrere Tage verbracht. Unter anderem waren wir in einem Nationalpark und haben zwei Tage und eine Nacht im Dschungel verbracht. Wir haben dort auch Orang Utangs gesehen und einer kam sogar in unser Camp. Alles sehr abenteuerlich und schoen, wir werden euch alles noch berichten und Bilder gibt es auch noch. Ansonsten gehts uns sehr gut und wir sind fit... sonst gibt es nichts neues...

Also vielleicht gibts bald mal neue Beitraege, aber verprechen kann ich euch leider nix!

Viele Liebe Gruesse!